Selbstverpflichtung zur Mission

Europäische KirchenleiterInnenkonsultation des Lutherischen Weltbundes sieht wachsendes Interesse an Religion

 Mit einer Selbstverpflichtung, die missionarische Aufgabe ernst zu nehmen und neue Wege der Glaubensvermittlung zu entwickeln, ist die Europäische KirchenleiterInnenkonsultation des Lutherischen Weltbundes (LWB) am 16. September in Greifswald zu Ende gegangen. Rund neunzig Bischöfinnen und Bischöfe sowie Synodenpräsidentinnen und -präsidenten aus den 44 LWB-Mitgliedkskirchen in Europa berieten seit dem 11. September unter dem Motto „Wachsen, leiten und gestalten“. In der einstimmig angenommenen Schlussbotschaft heißt es, das wachsende Interesse an religiösen Fragen sowie an Spiritualität sei ein „ermutigendes Zeichen“. Besondere Aufmerksamkeit müssten die Kirchen der wachsenden Mobilität, der innereuropäischen wie auch der weltweiten Migration entgegen bringen. Allein auf nationaler Ebene könnten diese Fragen nicht gelöst werden. Der vom LWB angestoßene Konsultationsprozess über „Ehe, Familie und Sexualität“ hatte auch in Greifswald zu einer Kontroverse geführt. Unabhängig von unterschiedlichen Auffassungen insbesondere zum Thema Homosexualität gebe es aber den ausdrücklichen Willen, unter dem Dach des LWB zusammen zu bleiben. Der Prozess der Erneuerung des Lutherischen Weltbundes mit dem Ziel einer Vertiefung der bestehenden Gemeinschaft wird grundsätzlich auch von den europäischen Mitgliedskirchen unterstützt. Dieser könne gleichwohl dazu führen, dass die Kirchen in Europa, insbesondere die kleinen, an Einfluss in der weltweiten Gemeinschaft verlieren. Um die größtmögliche Partizipation sicherzustellen, empfiehlt die Botschaft eine stärkere Kooperation untereinander.

Hannover, 16. September 2008

Udo Hahn
Pressesprecher des DNK/LWB