Bundesweite Eröffnung der Interkulturellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger 2008 in Schwerin am 26. September

„Teilhaben – Teil werden“

Am Freitag, den 26. September, wird in Schwerin die bundesweite Interkulturelle Woche/Woche der ausländischen Mitbürger 2008 eröffnet. Sie führt das Motto von 2007 fort: „Teilhaben – Teil werden!“ Vom 28. September bis zum 4. Oktober finden dazu in rund 270 Städten und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet etwa 3.000 Veranstaltungen statt.

Den Auftakt der feierlichen Eröffnung bildet um 17 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Schweriner Schelfkirche St. Nikolai unter Leitung des Landesbischofs Andreas von Maltzahn, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs. An der Feier sind darüber hinaus Weihbischof Norbert Werbs, Erzbischöfliches Amt Schwerin, Archimandrit Emmanouel, Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, sowie Vertreter der lokalen Kirchen beteiligt. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst ist unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, eine Veranstaltung der Stadt Schwerin und des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA) im Schweriner Schloss geplant. 

In einem Gemeinsamen Wort der Kirchen vom 30. Mai 2008 betonen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und Metropolit Augoustinos, Griechisch-Orthodoxer Metropolit von Deutschland, dass Gott „jeden Menschen als sein Ebenbild geschaffen und mit gleicher Würde ausgestattet hat“. Alle seien deshalb „zum Mitwirken und zur Teilhabe an seiner guten Schöpfung berufen.“ Es gelte, „gesellschaftliche und politische Voraussetzungen zu schaffen, damit das Recht der Menschen auf ein menschenwürdiges Dasein und eine gerechte Teilhabe … möglichst umfassend zum Tragen kommt“.

Die Repräsentanten der Kirchen nehmen in ihrem Wort auch zu aktuellen politischen Fragen Stellung. Mit Blick auf die im Jahr 2007 getroffene Bleiberechtsregelung für langjährig „Geduldete“ fordern sie eine möglichst großzügige Umsetzung. Bisher sei erst eine vergleichsweise geringe Zahl der potentiell Begünstigten erreicht worden. Die Neuregelung des Ehegattennachzugs habe nicht wie beabsichtigt Zwangsehen verhindert. Es bestehe vielmehr die Gefahr, dass „das Recht auf Familieneinheit in menschlich schwer erträglicher Weise eingeschränkt“ werde.

Besorgt äußern sich die Vertreter der Kirchen zur Entwicklung des Flüchtlingsschutzes in Europa. Es scheine, „als ob sich Europa seiner Verantwortung für Flüchtlinge in erheblichem Umfang entziehe und diese umso stärker den Staaten in armen Teilen der Welt aufbürde“. Sie kritisieren die Abschottung Europas gegenüber der wachsenden Zahl derer, „die einen Weg des Überlebens ohne Papiere in Europa suchen“. Diese Menschen seien in ihrer Würde besonders bedroht.

Die Interkulturelle Woche/Woche der ausländischen Mitbürger 2008 reiht sich ein in das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs.

Hannover / Bonn, 16. September 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild

Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz
Stephanie Uphues

Hinweis:

Auf der Homepage www.interkulturellewoche.de ist eine Liste mit Veranstaltungsorten veröffentlicht, die auch nach Bundesländern sortiert werden kann. Sie wird vom ÖVA ständig aktualisiert.

Auf der Homepage finden Sie auch das Gemeinsame Wort der Kirchen sowie Materialien des ÖVA zur Interkulturellen Woche wie Plakate, das Materialheft und Postkarten.

Medienvertreter, die an dem Ökumenischen Eröffnungsgottesdienst und dem Empfang im Schweriner Schloss teilnehmen möchten, akkreditieren sich bitte bei der Geschäftsstelle des Ökumenischen Vorbereitungsausschuss, info@interkulturellewoche.de, Tel.: 069/230605, Fax: 069/230650.