Evangelische Kirche hat einen neuen Rat

In zehn Wahlgängen 14 Ratsmitglieder gewählt

Es war 22.26 Uhr als Präsidiumsmitglied Elke König vor der Synode und der Kirchenkonferenz verkünden konnte: „Wir haben einen Rat“. Der Beifall der Mitglieder der zehnten Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zeigte die Erleichterung, die diese Nachricht auslöste. Seit 9.30 Uhr hatten die 120 Synodalen und die Vertreterinnen und Vertreter der 24 Landeskirchen in zehn Wahlgängen die 14 zu wählenden Ratsmitglieder bestimmt. Die Wahl des oder der Ratsvorsitzenden hat die Präses der Synode, Barbara Rinke, auf den nächsten Tag festgelegt.

Von drei Kandidaten hatte in vier Wahlgängen zuvor keiner die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht. Im abschließenden Wahlgang fiel die Entscheidung: die beiden Kirchenjuristen Margit Rupp und Klaus Winterhoff hatten das nötige Quorum von 94 Stimmen erreicht. Der Stimmenzugewinn dieser beiden ging zu Lasten der Bonner Ministerialdirektorin Ursula Schäfer-Preuss. Mit den beiden Gewählten war der Rat komplett, nachdem im ersten, im dritten, im vierten und im fünften Wahlgang je drei Kandidaten das nötige Quorum erreicht haben. Dem Rat der EKD gehören für die nächsten sechs Jahre an:
1. Margit Fleckenstein, Rechtsanwältin und vereidigte Buchprüferin, Mannheim
2. Dr. Johannes Friedrich, Landesbischof, München
3. Hermann Gröhe, MdB, Rechtsanwalt, Neuss
4. Peter Hahne, Fernsehredakteur, Berlin
5. Dr. Wolfgang Huber, Bischof, Berlin
6. Prof. Dr. Christoph Kähler, Landesbischof, Eisenach
7. Dr. Margot Käßmann, Landesbischöfin, Hannover
8. Gudrun Lindner, Vormundschaftliche Betreuerin, Weissbach
9. Gerrit Noltensmeier, Landessuperintendent, Detmold
10. Margit Rupp, Direktorin im Oberkirchenrat, Stuttgart
11. Dr. Beate Scheffler, Abteilungsleiterin in der Staatskanzlei des Landes NRW, Bochum
12. Nikolaus Schneider, Präses, Düsseldorf
13. Marlehn Thieme, ass.-jur., Direktorin der Deutschen Bank AG, Bad Soden
14. Klaus Winterhoff, Juristischer Vizepräsident, Bielefeld
sowie
15. Barbara Rinke, Oberbürgermeisterin, Nordhausen, als Präses der zehnten Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland

Am Mittwoch, 5. November, soll nun bei einer zusätzlichen Sitzung des Plenums der oder die Vorsitzende sowie dessen oder deren Stellvertretung gewählt werden. Auch bei diesen Wahlgängen bedarf es der Zwei-Drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Trier, 4. November 2003
Pressestelle der EKD
Christof Vetter