Chat-Andacht: Am Ewigkeitssonntag auch im Netz die Trauer vor Gott bringen

Evangelische Kirchen laden auf www.trauernetz.de zur Beteiligung ein

Christinnen und Christen erinnern sich am Ewigkeitssonntag in Gottesdiensten an ihre Verstorbenen und befehlen sie Gott an. Dies geschieht nicht nur in Ortsgemeinden, sondern auch im Internet. Auf trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Raum, wo Menschen ihre Trauer vor Gott aussprechen können. Bereits zum siebten Mal seit 2009 findet am Ewigkeitssonntag, 22. November 2015, um 18 Uhr eine Chatandacht statt.

In evangelischen Gottesdiensten werden an diesem letzten Sonntag jedes Kirchenjahres die Namen der im Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder verlesen, und die Gemeinde schließt sie und ihre Angehörigen in die Fürbitte ein. Was in den Gemeindegottesdiensten guter Brauch ist, wird über die Form des Chats auch online möglich. Angehörige oder Freunde können ab sofort unter www.trauernetz.de die Namen der Verstorbenen in ein Trauerbuch eintragen. Diese werden während der Online-Andacht im Chat eingeblendet und im Gebet vor Gott gebracht. Im Anschluss beten die Chatteilnehmerinnen und teilnehmer gemeinsam das Vaterunser und bitten um Gottes Segen.

In den vergangenen Jahren haben sich besonders solche Menschen an der Online-Andacht beteiligt, die bereits vor längerer Zeit gestorbene Angehörige oder Freunde ins Gedenken einschließen wollten. Auch wenn die Gemeinde der Verstorbenen zu weit vom Wohnort der Angehörigen entfernt ist, um dort am Ewigkeitssonntag am Gottesdienst teilnehmen zu können, bietet die Chatandacht eine Möglichkeit, im Internet namentlich der Toten zu gedenken.

„Online-Andachten wie auf trauernetz.de ergänzen die Angebote der Ortsgemeinden“, sagt Dr. Georg Raatz, Seelsorgereferent im Amt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass die namentliche Erinnerung an die Verstorbenen wichtig ist, ob der Name im Chat eingeblendet oder von der Kanzel verlesen wird, ist dabei nicht entscheidend. Online-Angebote wie das trauernetz.de ersetzen nicht, sondern bereichern herkömmliche Orte für Trauer.“

Hinweis: www.trauernetz.de ist eine Kooperation der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Hannover, 13. November 2015
Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher der VELKD