Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft feiert Jubiläum

Evangelische Kirche begrüßt die Arbeit der FSK

Mit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) feiert eine für viele Kinozuschauer und insbesondere für Eltern, Jugendliche und Kinder zum Begriff gewordene Einrichtung ein Jubiläum. Am Donnerstag, dem 9. Dezember, wird einem Gutachterausschuss der FSK der 100.000 Film zur Prüfung auf die gesetzliche Altersfreigabe vorgelegt. Die Prüfer werden sich mit dem Film "Sophie Scholl" von Marc Rothemund beschäftigen. Geschildert wird in dem Film das Schicksal der bekanntesten Protagonistin der studentischen Widerstandsorganisation der "Weißen Rose" im Nationalsozialismus. Zu dieser hohen Zahl geprüfter Filme gratuliert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, der FSK für die langjährige zuverlässige Arbeit.

Die FSK bilde ein exemplarisches Instrument für den Ausgleich von wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlichen Problemfeldern, bewertet Huber die langjährige Arbeit der Prüfungsausschüsse. Er erinnert daran, dass auch die evangelische Kirche ständig Sachverständige für die Prüfungsgruppen gestellt habe. Die FSK mit ihren zahlreichen engagierten Prüfern sei in den vergangenen Jahrzehnten eine lebendige Institution zur Kontrolle der Verwendung von Filmen in den verschiedenen Medien geworden. Der Sinn der Prüfaufgabe, den die FSK nicht als Zensur, sondern als Selbstbindung und Selbstregulierung wahrnehme, liege darin, Kinder und Jugendliche vor seelischen Schäden zu schützen.

Angesichts eines fast unbeschränkten Medienzugangs und einer fast ebenso schrankenlosen Darstellungsfreiheit hält die evangelische Kirche den Grundgedanken für aktuell, dass Freiheit ohne entsprechenden Schutz Schaden nehmen kann. Deshalb berühre es, dass die Jubiläumsentscheidung über einen Film getroffen werde, der sich mit dem Widerstand gegen eine Diktatur auseinandersetzt. Dies symbolisiere das demokratische Selbstverständnis, das sich auch in der Arbeit der FSK niederschlage. Der FSK sei zum Jubiläum Verständnis und Anerkennung für ihren Beitrag zu einer Praxis moralischer Vernunft nach wie vor zu wünschen.

Hannover, 09. Dezember 2004

Pressestelle der EKD
Christof Vetter