EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm: „Neues Jahr beginnt verheißungsvoll“

Gottesdienste zum Ersten Advent läuten ein neues Kirchenjahr ein

Mit festlichen Gottesdiensten zum Ersten Advent starten Christinnen und Christen in den mehr als 16.000 evangelischen Kirchengemeinden am Sonntag in eine neues Kirchenjahr. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sieht darin ein kraftvolles Zeichen: „Es gibt kaum etwas Ermutigenderes, als Neujahr im Advent zu feiern“, so der bayerische Landesbischof: „Uns Christen ist es vergönnt, auch in herausfordernden Zeiten voller Hoffnung und Erwartung ins Kirchenjahr zu gehen. Im Advent leben wir von der segensreichen Zusage, dass Jesus Christus in unser Leben Einzug hält. Das verändert unseren Blick, auch auf manches, das den Alltag in unseren Kirchengemeinden belastet“, so Bedford-Strohm. „In diesem adventlichen Licht können wir unbeschwert sagen: Das neue Jahr beginnt verheißungsvoll.“

Abweichend vom Kalenderjahr beginnt das christliche Kirchenjahr mit dem Ersten Advent und endet mit dem Ewigkeitssonntag Ende November eines jeden Jahres. Das Kirchenjahr orientiert sich an den kirchlichen Feiertagen Advent, Weihnachten, Epiphanias, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Trinitatis, Erntedankfest, Reformationstag, Buß- und Bettag und Ewigkeitssonntag. Eine herausgehobene Bedeutung kommt dabei dem Oster- und Weihnachtsfestkreis zu.

Der Beginn der Adventszeit markiert nach christlichem Verständnis den Beginn der Weihnachtszeit. Der Advent (lat. adventus = Ankunft) zählt zu den traditionellen kirchlichen Fastenzeiten und ist geprägt von der Erwartung und Vorbereitung auf die Ankunft des Gottessohnes Jesus Christus.

Erste Belege für eine Art Adventsliturgie finden sich im 4. Jahrhundert. Zu jener Zeit dauerte die Vorbereitungszeit nur drei Wochen und war vor allem durch Gottesdienstbesuche, Fasten und gute Werke gekennzeichnet. Andere Quellen setzen den Ursprung des Advents in das 5. Jahrhundert und verbinden ihn mit Bischof Perpetuus von Tours. Er forderte eine achtwöchige Fastenzeit, die sich vom 11. November (Martinsfest) bis zum Erscheinungsfest (Epiphanias) am 6. Januar ziehen sollte. Letztendlich setzte sich die vierwöchige Adventszeit durch, in der die Menschen Straßen und Wohnungen schmücken, Kerzen anzünden und sich auf die Ankunft des Heilands vorbereiten.

Hannover, 28. November 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt