Nicht mehr, aber auch nicht weniger: Ein starkes Stück Leben

„Toooor!“ – so wollen alle jubeln, wenn im kommenden Jahr die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006TM in Deutschland stattfindet. Sieg, Unentschieden oder Niederlage entscheidet sich nur noch daran, ob das runde Leder in das eckige Gehäuse geht und die Begeisterung für die Mannschaften mit je 11 Männern, die gegeneinander auf dem grünen Rasen um den Sieg kämpfen wird alle berühren. „Ein starkes Stück Leben,“ sei der Sport im Allgemeinen und im kommenden Jahr das Fußballspiel im Besonderen, hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, festgestellt. Auf den 120 x 70 Quadratmetern eines Fußballplatzes verdichtet sich für Fußballspieler und Fans alles, was sie an Hoffnung und Enttäuschung, an Freude und Trauer in dieses eine Spiel legen. Der Fußballplatz wird für 90 Minuten zum Ort eines Lebensdramas, in dem alles passieren kann, was im wirklichen Leben auch geschehen mag.

Elf junge Männer waren es auch, die die Vorbereitungsbroschüre der EKD für die Fußball-WM vorgestellt haben: Leo, Maximilian, Cem, Fabian, Mohamad, Max, Dominik, Marcel, Yanni, Yasin, Orkan, Jason und Bilal kicken für Hertha BSC. Allerdings nicht in der Bundesliga, sondern in der E-Jugend stehen die elf Freunde auf dem Platz. Die elf Jungs vom Jahrgang 96 haben zusammen mit dem WM-Beauftragten der EKD, Hans-Georg Ulrichs, dem Sportbeauftragten der EKD, Präsident Valentin Schmidt, dem Vorsitzenden des Rates, Bischof Wolfgang Huber, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises „Kirche und Sport“, Bengt Seeberg, und dem Sportbeauftragten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Bernhard Felmberg, die Broschüre „Ein starkes Stück Leben“ vorgestellt.

Der Rat der EKD hat das von der Chrismon-Redaktion gestaltete Materialheft herausgegeben, in dem den Kirchengemeinden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anregungen gegeben werden, wie während der Fußball-Weltmeisterschaft das Leben gestaltet werden kann. Sport wird in den 84 Seiten als theologisches Thema betrachtet, Vorschläge für Predigten werden ebenso gemacht wie Vorschläge für den Konfirmandenunterricht. Kurze Andachten zum Thema Fußball haben die Sportpfarrer der verschiedenen Landeskirchen entworfen. Zudem werden Entwürfe für Kindergottesdienste zum Thema „Fußball“ vorgeschlagen.

Die EKD bietet den evangelischen Kirchengemeinden auch an, in den Räumen der Gemeinde öffentliche Übertragungen der Spiele bei der Fußballweltmeisterschaften zu veranstalten. Unter www.ekd.de/wm können Kirchengemeinden sich für das „public-viewing“ registrieren lassen. Grundlage ist eine Vereinbarung zwischen FIFA und DFB, dass öffentliche Vorführungen von Fußballspielen im Rahmen der FIFA WM 2006TM  für und bei Non-Profit-Unternehmen kostenfrei möglich sind. Die EKD hat auf dieser Basis bei der zuständigen Firma die schriftliche Genehmigung für die Vorführung der Fernsehübertragung in Kirchengemeinden eingeholt. Die anfallenden GEMA-Gebühren übernimmt die EKD als Service für die Gemeinden. Voraussetzung für Veranstaltungen als public viewing ist, dass es sich um nicht-kommerzielle Veranstaltungen handelt und die Kirchengemeinden sich bis spätestens 14 Tage vor Beginn der FIFA WM 2006TM registrieren lassen. Kirchengemeinden können dieses Angebot, für das sich seit September schon einige Hundert Gemeinden haben registrieren lassen im Rahmen ihrer Gemeindefeste, im Rahmen der Erwachsenenbildung und mit eigenständigen Angeboten während der Fußballweltmeisterschaft nutzen.

„Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“, erinnert der Ratsvorsitzende im Vorwort zu dem Materialheft für die Kirchengemeinden. Das im kommenden Jahr geplante Fest dieser „schönsten Nebensache“ sei ein Anlass, „Gott zu loben“ und die Menschen daran zu erinnern, dass Fußball ein starkes Stück Leben und ein wunderbares Spiel ist – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Hannover / Berlin, 17. November 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

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