Erinnerung an die Untaten des Nationalsozialismus wach halten

Neuer Pfarrer in der Evangelischen Versöhnungskirche Dachau

Die "irritierende neue Diskussion im Umkreis antisemitischer Vorurteile" habe gezeigt, wie wichtig es sei, die Erinnerung an die Untaten und das Leiden während der Zeit des Nationalsozialismus wach zu halten, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, anlässlich der Einführung des neuen Pfarrers in der Evangelischen Versöhnungskirche in Dachau.

Pfarrer Willi Stöhr, der am Sonntag, den 23. November, in sein Amt eingeführt wurde, übernehme seine "schwierige und zugleich so notwendige Aufgabe" als Pfarrer der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau in einer Zeit des Umbruchs, so Huber. Es gebe immer weniger Zeitzeugen, die "mahnend von den Schrecken des nationalsozialistischen Terrors" berichten könnten. Nun sei es an den Nachgeborenen, der Opfer zu gedenken, die Taten zu erinnern und die Ideologie zu durchschauen, aus der die entstanden seien. Es gelte, "vor Gesinnungen zu warnen, die das Geschehene abmildern oder verdrängen wollen", mahnte der Ratsvorsitzende.

Die Versöhnungskirche, deren Trägerin die EKD ist, entstand 1967 auf Wunsch ehemaliger KZ-Häftlinge. Neben zwei Freiwilligen der Aktion Sühnezeichen sind ein Pfarrer und ein Diakon dort tätig. Sie sind vor allem Ansprechpartner für die Besucher im Gesprächsraum, bieten Führungen und Seminare und gestalten jeden Sonntag um 11 Uhr den Gottesdienst.

Hannover, 24. November 2003

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Versöhnungskirche Dachau