Global und lokal: Freiwillig engagiert für die Eine Welt

Fortbildungsprogramm für zurückgekehrte Freiwillige

Wer als Freiwilliger für eine bestimmte Zeit im Ausland arbeitet, leistet nicht nur wichtiges ehrenamtliches Engagement, sondern kann nach der Rückkehr seine Erfahrungen in die  Entwicklungspolitik einbringen.

Das evangelische Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eFeF) hat dafür ein Fortbildungsprogramm entwickelt. Es qualifiziert zurückgekehrte Freiwillige des Projektes „weltwärts“ für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland.

Die Auftaktveranstaltung findet am 12. Februar von 11 bis 16 Uhr in der Lutherkirche in Hannover statt. Die Schirmherrschaft hat der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, übernommen.

Der Bischof wird unter anderem das Buch „überLeben weltweit“ vorstellen, das von ehemaligen Freiwilligen mit verfasst wurde und in dem Projekte geschildert werden, die engagierte junge Menschen im Anschluss an einen Freiwilligendienst im Ausland auf die Beine gestellt haben. Einige besonders erfolgreiche "Heimkehrer" präsentieren  am 12. Februar ihre Geschichten:

Moritz Gräper war als Freiwilliger in Südafrika und ist heute Öffentlichkeitsbeauftragter des Vereins Freundeskreis St. Peter's Child Care, der von einer Gruppe ehemaliger Freiwilliger gegründet wurde. Der Verein hat zwei Ziele: Unterstützung eines Projekts in Johannesburg für Kinder, deren Eltern an HIV/AIDS gestorben sind und Aidsaufklärung in Deutschland. Der Verein hat heute 99 Mitglieder und erreichte im Jahr 2008 ein Spendenaufkommen von 60.000 Euro.

Hauke Steg leistete von 1999 bis 2001 einen Freiwilligendienst in den USA und war als Praktikant für sechs Monate in einem EIRENE-Projekt in Bolivien und für drei Monate in Nicaragua. Im Oktober 2008 hat Steg die Geschäftsführung von EIRENE DEUTSCHER ZWEIG übernommen. Er leitet nun das Berliner Büro, das sich unter anderem der Arbeit mit Rückkehrern widmet.

Ingo Frost, der an der Podiumsdiskussion am Nachmittag teilnehmen wird, war 1998/1999 als Zivildienstleistender in Namibia und ist Mitgründer von Wikiwoods.org, einer Initiative zur Aufforstung naturnaher Wälder weltweit. Für die Freiwilligenplattform "Deine Hände gegen den Klimawandel“ wurde er vom Rat für Nachhaltige Entwicklung mit einem Preis ausgezeichnet.

„Wir sind der Ansicht, dass der entwicklungspolitische Aspekt von Freiwilligendiensten nicht nur im Gastland der Freiwilligen, sondern auch und vor allem, bei uns zum Tragen kommen soll. Daher haben wir bei eFeF nicht nur den Freiwilligendienst, sondern auch die Zeit danach im Blick“, erklärt der Sprecher des eFeF, Jürgen Deile. Viele der jungen Menschen, die nach ihrem Einsatz als Freiwilliger nach Deutschland zurückkehren, möchten sich auch hier weiterhin für den Dialog der Kulturen und die Überwindung der Nord-Süd-Gegensätze einsetzen.

Hannover, 09. Februar 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick