„Die Zeit für eine im Streit um die Wahrheit geeinte Kirche ist reif“

Der UEK-Vorsitzende, Kirchenpräsident Christian Schad (Speyer), gratuliert Professor Dr. Eberhard Jüngel zum 80. Geburtstag am 5. Dezember 2014

„Sie wissen, wie sehr mich Ihr Denken geprägt hat. Insbesondere die Notwendigkeit, Theologie immer auch als kirchliche Theologie zu treiben, weil wir als Glaubende in einer Gemeinschaft von Glaubenden existieren, bestimmt mich in meiner Funktion als Kirchenpräsident und als Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen“, schreibt Christian Schad an den Tübinger Theologieprofessor Eberhard Jüngel zu dessen 80. Geburtstag. „Als Vorsitzender der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen beschäftigt mich zurzeit das sogenannte Verbindungsmodell in der EKD. Dabei ist mir wichtig, dass unser gemeinsames Ziel nur eine Einheit in gestalteter Vielfalt sein kann, ohne die vorhandenen konfessionellen Unterschiede zu nivellieren. Insofern habe ich Ihre Theologie als Streit um die Wahrheit immer auch als eine ökumenische Theologie verstanden. Sie selbst haben sich in der Evangelischen Kirche der Union (EKU) und später in der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) sowie in der EKD mit Herzblut engagiert und damit deutlich gemacht, dass Theologie und Kirche zusammengehören und wechselseitig aufeinander angewiesen sind.“

Mit Bezug auf das vor 50 Jahren veröffentlichte römisch-katholische Ökumenismusdekret erinnert Schad an eine pointierte Aussage Jüngels: „Die Zeit für eine im Streit um die Wahrheit geeinte Kirche ist reif.“ Deshalb sei nicht die Auflösung der konfessionellen Profile zu fordern, wohl aber die Überwindung ihres trennenden Charakters. „Dies basiert auf der Erkenntnis, als Gemeinschaft der Glaubenden aus der Vergebung der Sünden zu leben. Buße, Umkehr, Einsicht in die eigenen Grenzen, ist das geistliche Fundament, auf dem Einheit als Gemeinschaft miteinander versöhnter Kirchen überhaupt erst entstehen kann.“

Eberhard Jüngel war von 1981 bis 2003 Vorsitzender des Theologischen Ausschusses und 1986 erster Preisträger des Karl-Barth-Preises der Evangelischen Kirche der Union.

Hannover, 4. Dezember 2014

Karin Bertheau
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