Westfälische Akademie unterstützt die Erforschung der Geschichte der Überlieferung des Neuen Testaments

Lücke in der neutestamentlichen Textforschung soll geschlossen werden

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften nimmt als neues Langzeitvorhaben für den Zeitraum 2008-30 das Forschungsprojekt „Novum Testamentum Graecum. Editio critica maior“ in ihr Forschungsprogramm auf. Für das Vorhaben wird eine Arbeitsstelle an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eingerichtet. Das Vorhaben wird geleitet von Professor Holger Strutwolf. Er ist Direktor des international anerkannten Instituts für Neutestamentliche Textforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Arbeit am griechischen Urtext des Neuen Testaments in diesem Institut wird von der Hermann Kunst-Stiftung unterstützt, deren Vorstandsvorsitzender ist Christoph Kähler, Stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Landesbischof der Thüringer Landeskirche.

Bei dem Forschungsprogramm „Novum Testamentum Graecum. Editio critica maior“ geht es um die Erforschung der Geschichte der Überlieferung des Neuen Testaments in seiner griechischen Ursprache. Das für die Geschichte seines Textes relevante Material soll umfassend untersucht und dokumentiert werden. Dank der Pionierarbeit des Instituts für neutestamentliche Textforschung ist es erstmalig in der Wissenschaftsgeschichte möglich geworden, das gesamte verfügbare Material mit tausenden Manuskripten in griechischer Sprache wie auch einer überaus großen Zahl handschriftlicher Zeugnisse der neutestamentlichen Texte in verschiedenen Übersetzungen bei der Rekonstruktion des Ausgangstextes heranzuziehen und auszuwerten. Mit der Durchführung des Vorhabens wird eine Lücke in der neutestamentlichen Textforschung geschlossen und damit einer langjährigen Forderung der Wissenschaft nachgekommen. Das Projekt wird mit internationalen Kooperationspartnern realisiert werden. Es wird die Neutestamentliche Wissenschaft auf eine neue, bis vor kurzem kaum vorstellbare Basis stellen und ein markanter wissenschaftlicher Meilenstein sein.

Wegen der wissenschaftlichen Bedeutung des Projekts hat der Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW, Professor Andreas Pinkwart, an der Unterzeichnung der vertraglichen Vereinbarung durch die Rektorin der Universität Münster, Professorin Ursula Nelles, und den Präsidenten der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Professor Manfred J.M. Neumann, am 22. November teilgenommen.

Hannover / Münster, 23. November 2007

Pressestelle der EKD
Christof Vetter