VELKD dokumentiert Entstehungs- und Rezeptionsprozess der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“

1.115 Seiten umfassender Band erscheint zum 10. Jahrestag der Ökumene-Erklärung im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht

Unter dem Titel „Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ legt die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) jetzt im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) eine „Dokumentation des Entstehungs- und Rezeptionsprozesses“ dieses Dokumentes vor. Der Lutherische Weltbund (LWB) und die römisch-katholische Kirche hatten am Reformationstag 1999 in Augsburg in einem Festgottesdienst bekräftigt, dass die jahrhundertelang wiederholten gegenseitigen Verurteilungen in der entscheidenden Frage nach der Rechtfertigung nicht länger Gegenstand gegenwärtiger Lehre in den beteiligten Kirchen sind. Im Jahre 2006 beschlossen die Mitgliedskirchen des Weltrates der Methodistischen Kirchen auf ihrer Vollversammlung in Seoul, diese Erklärung mit zu unterzeichnen.

„Diese Vereinbarung ist nicht unumstritten geblieben. Kein Text ist dagegen gefeit, unterschiedlich verstanden und ausgelegt zu werden. Sie (Anm.: die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre) bringt jedoch unmissverständlich den Willen zum Ausdruck, das, was gemeinsam ausgesagt werden kann, auch gemeinsam zu sagen, und die verbleibenden Differenzen einer weiteren Klärung zuzuführen“, schreiben der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper (Rom), und der Generalsekretär des LWB, Pfr. Dr. Ishmael Noko (Genf), in ihrem Vorwort des 1.115 Seiten umfassenden Bandes. Weiter heißt es: „Die uns noch trennenden Differenzen bedürfen einer weiteren Klärung, die sowohl auf internationaler Ebene durch den Lutherischen Weltbund und den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen als auch im Rahmen der verschiedenen nationalen Dialoge bereits in Angriff genommen worden ist. Nach unserer gemeinsamen Überzeugung ist dieser Weg des ökumenischen Dialogs unumkehrbar geworden. Die Welt hat unser gemeinsames Zeugnis des Evangeliums von der Versöhnung und Erlösung durch Jesus Christus heute nötiger denn je. Gestärkt  durch  die Macht des Geistes Gottes bitten wir um die Gnade zur Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Einheit der getrennten Christen. Darin liegt das Ziel aller unserer ökumenischen Bemühungen.“

Die Publikation wird herausgegeben vom Leiter des Amtes der VELKD, Dr. Friedrich Hauschildt, gemeinsam mit dem Pressesprecher der VELKD, Oberkirchenrat Udo Hahn, und Pastor Andreas Siemens, Assistent des Direktors der Evangelischen Akademie Loccum.

Hinweis: „Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Dokumentation des Entstehungs- und Rezeptionsprozesses“ (1.115 Seiten, 169 Euro, ISBN 978-3-525-56136-2) kann beim Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (www.v-r.de) oder über jede Buchhandlung bestellt werden.

Hannover, 20. Oktober 2009

Udo Hahn
Pressesprecher