VELKD will Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen stärken

„Pfarrerbild und Pfarrerbildung“ als Schwerpunktthema der Generalsynode

Sonntags auf der Kanzel, den Rest der Woche frei; ein paar Stunden Konfirmandenunterricht, aber keine Zeit für Gemeindebesuche; jederzeit ein offenes Ohr und ein hilfreiches Wort, aber innerlich kurz vor dem Burnout: Ansprüche, Erwartungen, Vorurteile, mit denen sich Pfarrerinnen und Pfarrer heute konfrontiert sehen. Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) will nach den Worten ihres Präsidenten, Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Hartmann (Hamburg), bei ihrer Tagung vom 4. bis 6. sowie am 9. November „Klischees aufbrechen, bewusst machen, wie neben der Kernaufgabe  – Verkündigung und Sakramentsverwaltung – jeder Ort und jede Zeit weitere spezifische Kompetenzen erfordert, und fragen, wie man dieser Vielfalt in Aus- und Weiterbildung gerecht werden kann“. Hartmann wörtlich: „Die Beratungen zum Schwerpunktthema ,Pfarrerbild und Pfarrerbildung‘ sollen so zu einer Stärkung des Miteinanders von Haupt-, Neben- und Ehrenamtlichen in unseren Gemeinden beitragen.“ Den Hauptvortrag zum Thema mit dem Titel „Was bin ich? Pfarrerinnen und Pfarrer zwischen Zuspruch und Zumutung“ hält Prof. Dr. Michael Herbst, der in Greifswald Praktische Theologie lehrt.

Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk (Marktbreit), die dem Vorbereitungsausschuss der Generalsynode angehört, erwartet, „dass der Dienst von Pfarrerinnen und Pfarrern in seiner Komplexität und seinen sehr differenzierten Anforderungen wahrgenommen und neu wertgeschätzt wird“. Auch sollten alte Klischees aufgebrochen werden. „Es gibt nicht mehr das eine Bild vom Pfarrer oder der Pfarrerin“, so Barraud-Volk. „Außerdem bedarf es einer theologischen Präzisierung, was elementar zum Dienst am Wort gehört und wie es geschieht, einer Befreiung vom ,Machertum‘ des Pfarrberufs und Mut zu mehr konzentrierter Tiefenstruktur in Form und Inhalt.“

Hannover, 28.Oktober 2010

Udo Hahn
Pressesprecher