Moritz Fischer erhält Henning Schröer-Förderpreis

Habilitation zu afrikanischer Pfingstkirche

Der Missionswissenschaftler Pfarrer Dr. theol. habil. Moritz Fischer (Neuendettelsau) erhält den mit 2.000 Euro dotierten „Henning Schröer-Förderpreis für verständliche Theologie“. Der Preis wird am 1. November im Rahmen eines Symposiums des Instituts für Hermeneutik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn im Haus der Kirche übergeben. Moritz Fischer wird für seine Habilitation unter dem Titel „Pfingstbewegung zwischen Fragilität und Empowerment. Beobachtungen zur Pfingstkirche Nzambe Malamu mit ihren transnationalen Verflechtungen“ ausgezeichnet. Eine Würdigung des Preisträgers nehmen der Leiter des Instituts, Prof. Dr. Eberhard Hauschildt, und der Verleger Winrich C.-W. Clasen vor.

Das Buch thematisiert die neuere Geschichte und Theologie der Pfingstbewegung in interkultureller und kulturwissenschaftlicher Sicht. Bezugspunkt ist die aus dem Kongo stammende Pfingstkirche Nzambe-Malamu. Der analytische Teil der Arbeit ist durch eine interkulturell-theologische, historisch-kirchengeschichtliche und ekklesiologische bzw. konfessionskundlich-ökumenische Perspektive bestimmt. Die These lautet, dass sich die Nzambe-Malamu-Kirche in ihrem darstellenden religiösen Handeln zwischen Fragilität und Empowerment kontinuierlich neu erfindet.

Moritz Fischer (50) ist gebürtig aus Bayreuth und studierte nach seiner Schulzeit in Ansbach und Zivildienst Evangelische Theologie in Marburg und München. Von 1992 bis 2000 war Fischer Dozent an der Bibelschule und am Theologischen Seminar im tansanischen Mwika. Er wurde an der Universität Heidelberg mit dem Thema „Massai gestalten Christsein“ promoviert. In den Jahren 2000 bis 2005 war er Gemeindepfarrer im fränkischen Wettelsheim, seitdem ist er wissenschaftlicher Assistent im Bereich Interkulturelle Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau und Referent bei der Mission EineWelt.  

Der Förderpreis erinnert an den evangelischen Theologen Henning Schröer (1931-2002), der an der Bonner Universität lehrte und sein Interesse für hermeneutische Fragestellungen mit einer die Öffentlichkeit suchenden Theologie verband. Die vier Förderkriterien sind der Mut zur exemplarischen Reduktion des Themas, eine vermittelbare theologische Aussage, die potentielle Außenwirkung der Arbeit sowie eine sprachlich gelungene Darstellung.

Stifter des Preises sind das Institut für Hermeneutik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, der CMZ-Verlag Rheinbach, die Evangelische Kirche im Rheinland und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD). Die VELKD hatte bereits zuvor die Veröffentlichung der Qualifikationsarbeit mit einem Druckkostenzuschuss unterstützt.

Hannover, 31. Oktober 2011

Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD