Bekenntnisse der Reformation betonen soziale Seite des Sonntags

Friedrich und Fischer interpretieren Katechismen fürs Internet

Zwei Gründe für ein Gebot der Feiertagsheiligung habe der Reformator Martin Luther gesehen: Erholung für die hart arbeitende Bevölkerung und die Möglichkeit am Gottesdienst teilzunehmen. So interpretiert der bayerische Landesbischof und Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Johannes Friedrich, den Großen Katechismus des Reformators von 1528 in einem Beitrag für das Internet, der am heutigen Donnerstag, 29. November, auf www.sonntagsruhe.de veröffentlicht wird.

Der aus reformierter Tradition stammende Heidelberger Katechismus von 1563 betone die jüdischen Wurzeln des Sabbatgebots und lade ein mit dem Aufhören anzufangen. Dies schreibt der badische Landesbischof und Vorsitzende der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK), Ulrich Fischer. Beide Vorsitzende haben für die Internetplattform www.sonntagsruhe.de je einen Beitrag über das Gebot der Feiertagsheiligung in den Katechismen ihrer konfessionellen Tradition geschrieben.

Luther mache in seinem Großen Katechismus deutlich, dass Menschen die gemeinsamen, geschützten Zeiten um der Erholung, der Gemeinschaft und eben auch für die Verkündigung des Wortes Gottes brauchen, schreibt Johannes Friedrich. Für Ulrich Fischer zeigt die Auslegung des Gebots der Sabbatheiligung in dem Heidelberger Katechismus, dass „der Mensch nicht ‚vom Brot allein’ lebt und also schon gar nicht nur, um zu arbeiten“.

Auf www.sonntagsruhe.de bietet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Informationen und Diskussionsbeiträge zur Initiative „Gott sei Dank, es ist Sonntag“. Neben den Interpretationen der Katechismustexte durch die beiden Bischöfe finden sich Beiträge aus bundesdeutschen Tages- und Wochenzeitungen, Interviews und ein Vortrag über die kulturelle Bedeutung des Sonntags des Zeitforschers Karlheinz Geißler: „Kulturpolitik als Zeitpolitik“

Über www.sonntagsruhe.de erreichen Interessierte auch einen Shop, in dem die Materialen der Initiative „Gott sei Dank, es ist Sonntag“ bestellt werden können – aber anders als sonst im weltweiten Netz üblich, ist dieser Shop sonntags geschlossen. Und für alle, die keine Idee haben, was sie am freien Tag der Woche machen können, finden sich in der Rubrik „Ideen“ auf www.sonntagsruhe.de von der hannoverschen Landeskirche gesammelte Vorschläge zur Sonntagsgestaltung, die auch als kleines Büchlein mit 52 Vorschlägen für das gesamte Jahr erschienen sind.

Hannover, 29. November 2007

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Die ausführlichen Texte und viele weitere Ideen und Vorschläge sind nachzulesen unter www.sonntagsruhe.de