Huber: Hüsch hat die Menschen ernst genommen

Ratsvorsitzender trauert um Kabarettisten und Prediger

Er sei traurig und voller Anteilnahme über den Tod des Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch, der in der vergangenen Nacht seinem schweren Krebsleiden erlegen ist, schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, an dessen Witwe, Christina Rasche-Hüsch. Deutschland und die EKD haben einen Mahner verloren, der alle immer wieder daran erinnert habe, das Menschliche nicht aus dem Blick zu verlieren und dem es immer wieder gelungen sei, Schweres leicht zu sagen.

Nach den 80 Jahre seines Lebens, so der Ratsvorsitzende, könne man nur mit tief empfundenem Dank auf das Leben von Hanns Dieter Hüsch schauen. Er habe es immer wieder geschafft die Menschen zu erreichen. Als Autor, Regisseur, Moderator, Schriftsteller, Komponist, Sprecher und auch als Prediger habe er seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Weg zu den Menschen gefunden. Dabei hätten alle Menschen bei ihm gespürt, dass er es "ernst" mit seinen Zeitgenossen gemeint habe, so ernst, dass er sie immer wieder zum Lachen bringen konnte – letztlich über sich selbst. Wem das gelinge, der kann nicht hoch genug gelobt, geehrt, geschätzt werden, so Wolfgang Huber.

Hüsch habe ein feines Gespür für das gehabt, was Menschen bewegt. Mit diesem Gespür habe er so etwas wie die Poesie des Alltags entdeckt: Hüsch spieße auf, ohne zu verletzen; entlarve, ohne vorzuführen; gebe dem Kleinen Sinn, ohne banal zu werden, erinnert Wolfgang Huber.

Hannover, 06. Dezember 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Ein weiterer Text über Hanns Dieter Hüsch