Empirische Studie zur Perikopenordnung

EKD und VELKD legen Abschlussbericht als epd-Dokumentation vor

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Union Evangelischer Kirchen (UEK) und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) planen eine Revision ihrer Ordnung gottesdienstlicher Lesungen und Predigttexte. Welche Verwendung die bisherige Perikopenordnung aus dem Jahr 1978 erfährt, wird unterschiedlich beurteilt. Um subjektive Einschätzungen mit empirischem Material abzugleichen, führte die Theologische Fakultät der Universität Leipzig unter Leitung der Professoren Wolfgang Ratzmann und Gert Pickel und mit Beteiligung des Liturgiewissenschaftlichen Institutes der VELKD im Auftrag der EKD und der VELKD eine empirische Studie durch. Sie ist jetzt unter dem Titel „Empirische Studie zur Perikopenordnung – Abschlussbericht“ (68 Seiten, 5,40 Euro) als epd-Dokumentation Nr. 44/2010 erschienen.

Die kirchliche und gesellschaftlich-kulturelle Situation in Deutschland hat sich nach den Worten von Prof. Ratzmann seit Einführung der Ordnung gottesdienstlicher Lesungen und Predigttexte (OLP) 1958 und seit deren revidierter Fassung von 1978 „deutlich verändert“. Ratzmann wörtlich: „Die ehemals großen Volkskirchen haben an Einfluss verloren. Im Gebiet der früheren DDR sind sie zu Minderheitskirchen geschrumpft. Die Kirchen stehen in Ost und West vor ganz ungewohnten Schwierigkeiten, biblisches Wissen den heranwachsenden Generationen weiter zu vermitteln. Fast unüberwindbar scheinen die Schwierigkeiten, Menschen, für die Konfessionslosigkeit zur selbstverständlichen Kultur geworden ist, für die Bibel zu interessieren und ihnen existenzielle Zugänge zu biblischen Texten zu eröffnen. Wenn die Gottesdienste wesentliche Orte darstellen, an denen das biblische Zeugnis heute laut wird, dann sollte diese Perspektive auch für Auswahl und Vortrag der biblischen Lesungen mitbestimmend werden.  Dabei kann es nicht darum gehen, vor allem solche Texte zu favorisieren, die dem Zeitgenossen von heute leicht verständlich gemacht werden können. Aber die tiefere Frage nach der Relevanz der Texte angesichts der heutigen Lebens- und Glaubenserfahrungen sollte dabei dennoch eine Rolle spielen.“

Unter dem Titel „Auf dem Weg zur Perikopenrevision“ (312 Seiten, 17 Euro, ISBN 978-3-9812446-6-3) erschien vor wenigen Wochen die Dokumentation einer wissenschaftlichen Tagung, die vom 30. April bis 2. Mai 2010 in Wuppertal stattfand. Mit diesem Fachgespräch von 75 Wissenschaftlern und kirchenleitend Verantwortlichen eröffneten die drei gliedkirchlichen Zusammenschlüsse gemeinsam das Verfahren einer Revision der in den evangelischen Kirchen in Deutschland in Geltung stehenden Perikopenordnung.

 Hinweis: Die epd-Dokumentation kann zum Preis von 5,40 Euro (zzgl. 2,30 Euro Versandkostenpauschale) beim GEP-Vertrieb, Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt, Tel.: (069) 58 098-191, Fax: (069) 58 098-226, E-Mail: vertrieb@gep.de bestellt werden.

Die Publikation „Auf dem Weg zur Perikopenrevision“ kann über den Buchhandel erworben sowie direkt beim Kirchenamt der EKD (Herrenhäuser Str. 21, 30419 Hannover, E-Mail: versand@ekd.de) zum Preis von 17 Euro bzw. für kirchliche Institutionen 10 Euro (zzgl. Versandkosten) angefordert werden.

Hannover, 02. November 2010

Pressestelle der EKD

Reinhard Mawick
Pressesprecher

Pressestelle der VELKD

Udo Hahn
Pressesprecher