Kirchengemeinschaft mit der Kirche von Schweden bewährt sich in gemeinsamem Engagement

Ökumene im Mittelpunkt der zweiten Konsultation

Das gemeinsame Engagement in der Ökumene, die Klärung der ökumenischen Strukturen, die Verstärkung des gemeinsamen Zeugnisses und die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen für die Kirchen in Europa standen auf der Tagesordnung der zweiten Konsultation zwischen Vertretern der Kirche von Schweden und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die vom 14. bis 16. Dezember in Göteborg stattfand. 

Am Vorabend der Konsultation traf die Delegation unter Leitung des EKD-Auslandsbischofs Martin Schindehütte mit dem Göteborger Bischof Prof. Carl Axel Aurelius zusammen. Die anschließende Konsultation fand in der traditionsreichen Deutschen Evangelischen Christinengemeinde statt, deren Pfarrer zurzeit der kurhessen-waldecksche Pfarrer Hans-Victor Krolovitsch ist. Die schwedische Delegation leitete der stellvertretende Generalsekretär der Kanzlei des Erzbischofs, Anders Lindberg. Er kündigte an, dass bei der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung im September 2007 im rumänischen Sibiu/Hermannstadt der neue Erzbischof von Schweden, Anders Wejryd, mit einer 18-köpfigen Delegation vertreten sein wird. Auch bei der Vorbereitungstagung auf dem Weg nach Sibiu im Februar 2007 in der Lutherstadt Wittenberg wird sich die Kirche von Schweden engagieren.

Bereits 1634 legte Königin Christina von Schweden am Schärenkai Göteborgs den Grundstein für eine protestantische Kirche, in der sich deutsche See- und Kaufleute sowie Handwerker ab 1648 zu Gottesdiensten versammeln konnten. Die seitdem bestehende deutsche Gemeinde bildete neben weiteren Gemeinden aus Holländern und Schotten ein Beispiel für eine Jahrhunderte alte innerreformatorische Partnerschaft. 2002 wurden die Vereinbarungen über die deutsche Gemeinde in einen Vertrag zwischen der Kirche von Schweden und der EKD integriert. Dieser Vertrag beinhaltet die Kirchengemeinschaft zwischen der EKD und der Kirche von Schweden. Die Pfarrerinnen und Pfarrer der Christinengemeinde kommen aus den deutschen Landeskirchen, werden von der Gemeinde gewählt und von der EKD befristet in die schwedische Kirche zum Dienst in der Christinengemeinde entsandt. Etwa 3.000 Deutsche leben im Großraum der Hafen- und Industriestadt Göteborg, mehr als 1000 gehören zur Gemeinde. Die Gemeinde wird vornehmlich durch schwedische Kirchensteuern finanziert und durch eine gemeindenahe Stiftung unterstützt. „Die Begegnungen mit der Gemeinde in Göteborg haben mir deutlich gemacht, dass die Auslandsgemeinden nicht nur eine kostbare Tradition in der Beheimatung von Menschen aus Deutschland in ihrem Glauben und ihrer Sprache haben, sondern auch wichtige ökumenische Botschafter sind“, so der EKD-Auslandsbischof Schindehütte nach seiner Rückkehr.

Hannover, 18. Dezember 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi