Johannes Friedrich als Leitender Bischof der VELKD verabschiedet

Sechs Jahre lutherisches Profil im Zeichen der Ökumene

Magdeburg – Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat ihren bisherigen Leitenden Bischof, Landesbischof i. R. Dr. Johannes Friedrich (München), nach zweimal dreijähriger Amtszeit verabschiedet. Da Friedrich nicht mehr bayerischer Landesbischof und somit nicht mehr Mitglied der Bischofskonferenz der VELKD ist, kann er nicht erneut als Leitender Bischof gewählt werden. Am Freitag, dem 4. November, wählt die Generalsynode einen neuen Leitenden Bischof sowie dessen Stellvertreter bzw. Stellvertreterin.

Friedrich war von 2005 an Leitender Bischof der VELKD und wurde 2008 für eine zweite dreijährige Amtszeit gewählt. Seine theologischen Schwerpunkte sah er im lutherischen Profil der Kirche sowie in den ökumenischen Beziehungen. In seinem letzten Bericht vor der in Magdeburg tagenden Synode sagte er rückblickend: „In den Jahren als Catholica-Beauftragter der VELKD und dann als Leitender Bischof und Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes ist mir die ökumenische Dimension immer wichtiger geworden.“ Auf besondere Einladung des Präsidenten der Generalsynode, Prof. Dr. Wilfried Hartmann, fand ein abendlicher Empfang zur Verabschiedung statt. Friedrich ergänzte, dass er von seinem Dorf aus, in das er als Pfarrer gehe, beobachten werde, „was so passiert“. Er sei auch froh, dass er sich um manche kirchenpolitischen Dinge nicht mehr kümmern müsse.

Für die lutherischen Kirchen sprach der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Dr. Munib A. Younan von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) ein Grußwort. Younan dankte Friedrich für vielfältige Begleitung in kirchlichen Fragen und sagte: „Sie sind wirklich ein Brückenbauer gewesen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Jerusalem.“ Er habe insbesondere seine Menschlichkeit und seine theologische Klarheit schätzen gelernt.

Der Präsident der Generalsynode, Prof. Dr. Wilfried Hartmann, sagte dem scheidenden Bischof „ganz einfach danke“. Er habe Friedrich als jemanden kennen gelernt, „der eine Botschaft authentisch herüberbringen“ könne. Man gebe den Leitenden Bischof ungern her, aber nun sei es an der Zeit, „ihn seiner Landeskirche, seiner Gattin und seiner Familie zurück zu geben“.

Friedrich geht Anfang kommenden Jahres in die Gemeinde Bertholdsdorf bei Nürnberg. Überregional bleibt er als Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsent.

Der Leitende Bischof ist der erste Geistliche der VELKD. Er hat das Recht, auf allen Kanzeln der Gliedkirchen der VELKD zu predigen. Er führt den Vorsitz in der Kirchenleitung und in der Bischofskonferenz. In Personalunion übt er das Amt des Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/ LWB) aus.

Magdeburg/Hannover, 04. November 2011
Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD