Gerhard Ulrich ist neuer Leitender Bischof der VELKD

Landesbischöfin Ilse Junkermann zur Stellvertreterin gewählt

Magdeburg – Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat Gerhard Ulrich (60) aus Kiel zum neuen Leitenden Bischof gewählt. Seine Einführung findet mit einem Gottesdienst am Freitag, dem 4. November um 18.30 Uhr in der Kirche St. Gertraud in Magdeburg/Salbke statt. Der Leitende Bischof führt den Vorsitz in der Kirchenleitung und in der Bischofskonferenz der VELKD. In Personalunion übt er das Amt des Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/ LWB) aus. Das Amt des Leitenden Bischofs ist auf drei Jahre befristet, eine Wiederwahl ist möglich. Ulrich folgt dem bisherigen Leitenden Bischof Dr. Johannes Friedrich (München) nach.

Zur stellvertretenden Leitenden Bischöfin hat die Bischofskonferenz Landesbischöfin Ilse Junkermann (Magdeburg) gewählt. Junkermann ist seit zwei Jahren Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Nach seiner Wahl sagte Bischof Ulrich: „Die Vielfalt ist die Stärke des Protestantismus, nicht eine zu überwindende Schwäche“. In diesem Sinne sei die Wahrheit in den lutherischen Kirchen weiterhin im Dialog zu suchen. „Wichtig ist, auf die je unterschiedlichen Stimmen zu hören. Respekt ist das tragende Element“. Dies gelte insbesondere für die weltweite Zusammenarbeit mit den Partnerkirchen und mit dem Lutherischen Weltbund (LWB). „Die Wahrheit braucht offenen Raum und die Vielfalt der Stimmen“, so Ulrich weiter. Gerne wolle er die befreiende Botschaft von Jesus Christus mit „Leidenschaft für Kirche und Welt“ unter die Leute bringen. Auch das sogenannte Verbindungsmodell zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der EKD und der VELKD sei auf die Vielfalt angewiesen, die „immer neu zu intonieren“ sei. So wolle er die an den Leitenden Bischof gestellten Aufgaben so gut er könne „mit Lust übernehmen“.

Ulrich ist seit 2008 Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK) und seit 2009 stellvertretender Leitender Bischof der VELKD. Derzeit ist Ulrich zudem Vorsitzender der Kirchenleitung der NEK sowie Vorsitzender der gemeinsamen Kirchenleitung der drei Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern, die sich Pfingsten 2012 zur Nordkirche zusammenschließen werden. Außerdem hat Ulrich unter anderem den Vorsitz im Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein (DW-SH), der Generalversammlung des Nordelbischen Missionszentrums (NMZ) und des Kuratoriums der Ökumenischen Umweltstiftung Ratzeburg inne. Darüber hinaus ist Ulrich Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hamburg 2013.

Gerhard Ulrich wuchs in Hamburg-Rahlstedt auf. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst bis er 1974 zum Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Hamburg wechselte. Nach Pfarrstellen in Barsbüttel und Hamburg-Wellingsbüttel war er als Mentor in der Vikariatsausbildung tätig. 1991 wurde er Direktor des Prediger- und Studienseminars in Preetz, fünf Jahre später Propst des Kirchenkreises Angeln. Als Vorsitzender der Kirchenleitung der nordelbischen, mecklenburgischen und pommerschen Kirche hat Ulrich seinen Arbeitsschwerpunkt in das Nordelbische Kirchenamt nach Kiel verlegt. Für die Aufgaben im Sprengel Schleswig und Holstein vertritt ihn derzeit Pastor Gothart Magaard als Bischofsbevollmächtigter. Ulrich ist verheiratet und Vater von vier Söhnen.

Magdeburg/Hannover, 04. November 2011

Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD