9. Bremer Solidaritätspreis für ehemaligen EKD-Auslandspfarrer

Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rolf Koppe, hat den diesjährigen Preisträgern des Bremer Solidaritätspreises, der argentinischen Menschenrechtlerin Elsa de Oesterheld und dem Nürnberger Pastor Kuno Hauck, gratuliert und ihnen für ihren Einsatz im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen durch die argentinische Militärdiktatur gedankt. "Sie haben viel erreicht, weil sie sich mit der Unterdrückung der Wahrheit und der Straflosigkeit staatlicher Willkür in Argentinien nicht abgefunden haben", erklärte Koppe.

Pastor Kuno Hauck, der von 1985 bis 1993 von der EKD als Auslandspfarrer nach Argentinien entsandt war, ist Mitbegründer der "Koalition gegen Straflosigkeit". Dieses Arbeitsbündnis hat es sich zum Ziel gesetzt, das Schicksal deutscher Staatsangehöriger oder deutschstämmiger Argentinierinnen und Argentinier aufzuklären, die während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) entführt, oder verhaftet wurden, oder verschwanden. Als "wache Zeugen von Ungerechtigkeit und von Passivität staatlicher Stellen" wie Strafverfolgungs- und Justizbehörden hätten die beiden Preisträger auch "große persönliche Opfer" nicht gescheut, so der Auslandsbischof. "Wir freuen uns, dass dieses Engagement anerkannt und nun öffentlich gewürdigt wird."

Koppe wies darauf hin, dass die Auszeichnung mit dem Bremer Solidaritätspreis "ebenso vielen anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in Argentinien und Deutschland gilt". Die argentinische Partnerkirche der EKD, die Iglesia Evangélica del Río de la Plata (Evangelische Kirche am La Plata), habe der Menschenrechtsarbeit in ihrem Kampf um Aufklärung von Verbrechen von Anfang an beigestanden. Koppe kritisierte die fehlende Unterstützung seitens der damaligen politisch Verantwortlichen in Deutschland.

Der mit 5.000 Euro dotierte Bremer Solidaritätspreis wird am 21. Februar 2005 im Bremer Rathaus überreicht.

Hannover, 16. Februar 2005

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi