EKD-Studienkurs Kirche und Sport zum Thema „Leistung“

„Ohne Fleiß kein Preis“

In welchem Verhältnis stehen Leistung und Erfolg und mit welchen Bewertungen sind sie in Kirche, Sport und Gesellschaft verbunden? Das sind die Kernfragen, die auf dem 39. Studienkurs des Arbeitskreises Kirche und Sport der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 5. bis 13. Februar in Sils/Maria (Schweiz) diskutiert werden.

Valentin Schmidt, Sportbeauftragter des Rates der EKD, äußerte sich zufrieden über den bisherigen Verlauf des Studienkurses: „Auch in diesem Jahr ist der Studienkurs vom intensiven Gedankenaustausch zwischen Vertretern aus Kirche, Sport und Gesellschaft geprägt. Es zeigt sich, dass das Thema Leistung alle etwas angeht. Die unterschiedliche Perspektiven bereichern die Teilnehmenden für ihren Alltag.“ 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet sind zur Diskussion im tief verschneiten Sils/Maria zusammengekommen. Unterschiedliche Fragestellungen aus den Bereichen Theologie, Sportwissenschaft und Gesellschaft beleuchten dabei das Thema des EKD-Studienkurses.

So beschäftigte sich das Präsidiumsmitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Ingo Weiss mit dem Aspekt des bürgerschaftlichen Engagements im Sport. Sylvia Schenk, ehemalige Leichtathletik-Weltrekordlerin und heute Vorsitzende von Transparency International Deutschland, referierte unter dem Titel „Preisverfall – Leistung im Angesicht der Bankenkrise“. Kirchenpräsident i. R. Peter Steinacker erörterte in seinem Vortrag „Kann man Leistung im Pfarramt messen?“ die Ambivalenz einer Leistungsbewertung von Pfarrerinnen und Pfarrern. „Einerseits ist das Pfarramt ein geistliches Amt und hat darin eine großmöglichste Freiheit. Andererseits wird dieses Pfarramt im sozialen System von Kirche und Gesellschaft ausgeübt und daher auch bewertbar“, so Steinacker in seinen Ausführungen. Stefanie Schardien, Juniorprofessorin für evangelische Theologie, machte in ihrem Vortrag darauf aufmerksam, dass Leistung an sich lebensdienlich oder lebensfeindlich eingesetzt werden kann; sie forderte „eine theologische und kirchliche Neubesinnung auf den Umgang mit Menschen, die zu gesellschaftlichen Leistungsträgern gehören“.

Neben Referaten vertiefen Morgenandachten und Bibelarbeiten die theologische Perspektive auf das Thema. Der Studienkurs hat sich so als Begegnungsforum für Kirche und Sport etabliert.

Hannover, 11. Februar 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild

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