VELKD würdigt stabile Beziehungen zur katholischen Kirche

Generalsynode regt an, dass EKD und Deutsche Bischofskonferenz Wirtschafts- und Sozialwort von 1997 fortschreiben

Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat am Schlusstag ihrer Beratungen in Ulm ihre Dankbarkeit für die „stabilen und gewachsenen Beziehungen zwischen lutherischer und römisch-katholischer Kirche auf der internationalen, nationalen und lokalen Ebene“ zum Ausdruck gebracht. In einer einstimmig angenommenen Entschließung heißt es, diese Beziehungen seien die Voraussetzung für eine „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in Zeiten einer komplexen ökumenischen Landschaft“. Zu guten ökumenischen Beziehungen gehöre auch, „dass wir ehrlich und offen miteinander reden, ohne Arroganz an den Sorgen und Problemen des anderen Anteil nehmen und uns ohne Neid an den Vorzügen und Stärken des anderen erfreuen“.

Die Generalsynode teilt die Einschätzung ihres Catholica-Beauftragten, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), hinsichtlich der großen Bedeutung des Lutherischen Weltbundes (LWB) für die ökumenische Arbeit der VELKD und ihrer Gliedkirchen. Die Lehrgespräche des LWB mit und seine kontinuierlichen Kontakte zu der römisch-katholischen Kirche seien ein wichtiger ökumenischer Faktor für die weltweite lutherische Gemeinschaft und damit auch für die VELKD.

Die Synodalen brachten auch ihre Freude auf die weitere Zusammenarbeit zwischen der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der VELKD zum Ausdruck. Sie begrüßten, dass inzwischen die Dritte Bilaterale Arbeitsgruppe ihre Arbeit aufgenommen hat. Angesichts der nahezu zeitgleich veröffentlichten Äußerungen Papst Benedikt XVI. und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur aktuellen weltweiten Finanzkrise regt die Generalsynode an, dass die EKD und die DBK eine aktualisierende Fortschreibung des gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialworts von 1997 für das Jahr 2011 anstreben.

Die Generalsynode unterstrich in der Entschließung die ökumenischen Chancen des 2. Ökumenischen Kirchentags im Mai nächsten Jahres in München. Sie hofft, dass von diesem Ereignis neue ökumenische Impulse für die Gemeinschaft aller christlichen Kirchen ausgehen: „dass die Betrübnis über das Noch-Nicht-Mögliche zu gesteigerten Anstrengungen motiviert sowie das bereits Erreichte in Dankbarkeit gelebt und mit entsprechender Freude gefeiert wird.“

Die Entschließung im vollen Wortlaut

Ulm, 28. Oktober 2009

Udo Hahn
Pressesprecher der VELKD