„Gesamtstrategie für evangelische Freiwilligendienste“

EKD-Ratsvorsitzender auf der Tagung „Freiwilligendienste in Europa“

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat sich auf der Tagung „Freiwilligendienste in Europa“ am heutigen Mittwoch in Berlin dafür ausgesprochen, dass es hinsichtlich der evangelischen Freiwilligendienste im In- und Ausland eine Gesamtstrategie geben müsse.

Die „Konferenz für evangelische Freiwilligendienste“ (KeF), müsse, so Schneider in seinem Impulsreferat, „mehr sein als eine bloße Lobbygruppe“. Sie müsse vielmehr „das Profil der evangelischen Freiwilligendienste“ in der Öffentlichkeit abbilden und so zur „Identitätsbildung der Dienste“ beitragen. In diesem Zusammenhang regte der Ratsvorsitzende an, es könne sinnvoll sein, eine Beauftragte oder einen Beauftragten für den Raum der EKD zu ernennen.

Außerdem erinnerte Schneider an die Erklärung „Die Stunde des Freiwilligendienstes“, die die EKD im September dieses Jahres anlässlich des Bekanntwerdens der Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland veröffentlich hatte. Der Wegfall von Wehr- und Zivildienst habe als positive Konsequenz zumindest jene, dass nun die Chance bestehe, die „vorhandenen freiwilligen sozialen und ökologischen Dienste sowie die freiwilligen Friedensdienste“ in ihrer „Vielfalt und Eigenart“ nicht nur zu erhalten, sondern zu stärken.

Dagegen könne die EKD, so Schneider weiter, in der von der Politik angedachten Entwicklung eines „Freiwilligen Zivildienstes“ nur eine „Übergangslösung“ erblicken. Sie dürfe auf keinen Fall die bestehenden Dienste gefährden. Vielmehr sollten die durch den Wegfall des Zivildienstes in seiner bisherigen Form freiwerdenden finanziellen Mittel in erster Linie dazu verwendet werden, die vorhandenen Freiwilligendienste besser auszustatten.

Hannover, 01. Dezember 2010

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick