Die Kirche von Schweden und die EKD verstärken Zusammenarbeit beim Klimaschutz, im Nahen Osten und in Europa

Konsultation in Pullach beendet

Vom 15. bis 17. Dezember trafen sich im Theologischen Studienseminar der VELKD in Pullach Delegationen der lutherischen Kirche in Schweden und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter der Leitung von Erzbischof Anders Wejryd und dem EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber. Die beiden leitenden Geistlichen haben in Zusammenarbeit mit dem Erzbischof von Canterbury Rowan Williams in den letzten Wochen erneut zu Fragen des Klimawandels Stellung genommen und sich bei vielen Politikern Gehör verschafft. Bei der Begegnung unterstrichen sie erneut die Verpflichtung, dass die Kirchen zu den großen Zukunftsfragen Stellung nehmen. Auch in einer Zeit, die durch eine krisenhafte Wirtschaftsentwicklung geprägt ist, dürfen die langfristigen Herausforderungen durch den Klimawandel nicht in den Hintergrund gedrängt werden.

Mit großer Sorge betrachten beide Kirchen die Abwanderung orientalischer Christen aus dem Nahen und Mittleren Osten. Schweden hat 30.000 irakische Flüchtlinge aufgenommen, darunter einen  erheblichen Teil an Christen. Mit der von der Europäischen Union beschlossenen Aufnahme eines Kontingents irakischer Flüchtlinge, die von der EKD ausdrücklich begrüßt wurde, beginnt ein vergleichbarer Prozess in Deutschland. In Jerusalem will man die bewährte Zusammenarbeit zwischen dem renommierten Schwedischen Theologischen Institut und dem von der EKD unterstützten Verein „Studium in Israel“ ausbauen. Dabei liegt ein besonderer Akzent auf dem interreligiösen Dialog.

Die Delegationen erörterten die aktuelle Entwicklung in der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der über 120 Mitgliedskirchen angehören, darunter die evangelischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen. Dabei wurde insbesondere die Vorbereitung der nächsten Vollversammlung der KEK im Juli 2009 in Lyon erörtert. Die KEK sei ein Instrumentarium aller Mitgliedskirchen; sie dürfe deshalb nicht vorrangig zum Austragungsort von Problemen einzelner Kirchen werden. Verstärkt müsse sie sich darauf konzentrieren, die gemeinsamen Anliegen der Kirchen auf europäischer Ebene zur Geltung zu bringen..

Besondere Aufmerksamkeit galt der Lage der schwedischen Gemeinden in Deutschland und der deutschen Gemeinden in Schweden sowie dem Stand des Reformprozesses in der EKD, der von den schwedischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit großem Interesse wahrgenommen wurde.

Die Konsultationen finden in zweijährigem Abstand statt. In ihrem Vertrag vom 31. Oktober 2002 haben beide Kirchen volle Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft vereinbart sowie die wechselseitige Anerkennung  der Ordination erklärt.

Hannover, 17. Dezember 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild

Teilnehmende an der Konsultation:

Kirche von Schweden:

Erzbischof Anders Wejryd
Bischof Erik Aurelius, Diözese von Skara, (Leider der Delegation)
Nils Gårder, Mitglied der Kirchenverwaltung
Pfarrerin Birgitta Halvarsson, Mitglied der Kirchenverwaltung
Pfarrer Anders Lindberg, Leiter des Sekretariats für Theologie und Ökumene, Kirchenamt Uppsala
Pfarrer Ragnar Svenserud, Ökumenereferent
Pfarrer Thomas Pettersson, Pfarrer der Schwedischen Gemeinde in Berlin
Pfarrer Håkan Bengtsson, Leiter des Schwedischen Theologischen Instituts, Jerusalem

Evangelische Kirche in Deutschland

Bischof Dr. Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der EKD
Bischof Dr. Johannes Friedrich, Leitender Bischof der VELKD und Mitglied des Rates der EKD
Bischof Martin Schindehütte, Auslandsbischof und Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD
OKR’in Dine Fecht, Leiterin der Europaabteilung im Kirchenamt der EKD
OKR Dr. Thies Gundlach, Leiter der Abteilung Kirchliche Handlungsfelder im Kirchenamt der EKD
OKR Jens Nieper, Referent für den Nahen und Mittleren Osten, Stiftungen im Heiligen Land / Kirchliche Weltbünde im Kirchenamt der EKD
OKR Matthias Kaiser, Referent für Nord- und Westeuropa im Kirchenamt der EKD

Gast:

Heidi Schülke, Mitglied der Synode der EKD