Ökumenischer Empfang der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Berlinale 2008

Als kulturpolitisches Signal für den Rang des Films aus kirchlicher Sicht bezeichnet der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, die Neugestaltung des Ökumenischen Empfangs der Berlinale, der am Sonntag, den 10. Februar, im Haus der EKD am Gendarmenmarkt stattfindet. Erstmals haben die EKD und die Deutsche Bischofskonferenz zu diesem Ereignis eingeladen, gemeinsam mit dem Erzbistum Berlin und der Evangelischen Landeskirche, die bisher die Veranstalter waren.

Im Zentrum des Empfangs steht die aktuelle filmpolitische Debatte. Bischof Gebhard Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, unterstreicht mit Blick auf die Novellierung des Filmförderungsgesetzes die Notwendigkeit einer verstärkten Unterstützung der Kinos. Die Kinos stünden durch neue technische Verbreitungsmöglichkeiten für Filme und der Digitalisierung der Filmprojektion vor einer großen Herausforderung, bleiben jedoch als Orte des Gemeinschaftserlebnisses und der optimalen Präsentation von Filmen unersetzlich. Für die Attraktivität des Kinos seien jedoch auch die künstlerischen Impulse entscheidend. Fürst befürwortet deshalb auch eine bessere Förderung der kreativen Urheber eines Films. Der Fortbestand des Kinos hänge jedoch auch von den Anstrengungen der Kinobranche selbst bei der Entwicklung neuer Kinokonzepte ab.

Angesichts der zunehmenden Verschmelzung von Film und medialer Kommunikation hebt Huber in seiner Begrüßungsrede das künstlerische Potential des Films hervor, das für die kirchliche Filmarbeit zentral bleibe. Sie halte an der Suche nach Filmen fest, die dem Leiden und der Hoffnung Gestalt geben, an die menschliche Verantwortung erinnern und eine Perspektive jenseits der Tagesaktualität eröffnen.

Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, betont die Bedeutung der Kinos als zentralen Abspielort für den Film. Die Belastungen durch die Digitalisierung könnten jedoch nur durch gemeinsame Investitionen der Kinobranche selbst geschultert werden. Eine öffentliche Unterstützung sei nur in Abstimmung von Bund, Ländern und Kommunen vorstellbar. Neumann hat durch die Initiierung des Deutschen Filmförderfonds der deutschen Filmproduktion erheblichen Auftrieb gegeben. Zum Abschluss des Empfangs stellt die Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Petra Bahr, die internationale Ökumenische Jury vor, die sechs Mitglieder aus Deutschland, Frankreich, Rumänien, Tschechien und den USA umfasst. Die Jury vergibt Preise im Wettbewerb, im Forum und im Panorama, wobei die beiden letzteren jeweils mit 2.500 Euro dotiert sind. Die Preisgelder stiften die beiden Kirchen.

Hannover / Berlin, 08. Februar 2008 

Pressestelle der EKD
Christof Vetter