Spitzengespräch von CDU und EKD

Offene und freundliche Atmosphäre

In einem Spitzengespräch haben Mitglieder des Präsidiums der CDU Deutschlands unter Leitung der CDU-Bundesvorsitzenden, Angela Merkel, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, Fragen der Reform der sozialen Sicherungssysteme, der Europapolitik sowie der Bioethik diskutiert.

Beide Seiten betrachten einen möglichen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union als problematisch. Die EKD wies in diesem Zusammenhang auf Defizite im Bereich der Religionsfreiheit in der Türkei hin. „Wir wollen nicht zurück zu einer EU, die sich in erster Linie als Freihandelszone versteht“, so Bischof Huber. Sowohl EKD als auch CDU Deutschlands kritisierten das Fehlen eines Gottesbezugs in der Präambel des Europäischen Verfassungsvertrags.

CDU und EKD betonten, dass beim Umbau der sozialen Sicherungssysteme die Menschen einen Anspruch auf Redlichkeit haben. „Angesichts der notwendigen Veränderungen drohen Sicherheiten verloren zu gehen; deshalb ist eine verantwortungsvolle Balance zwischen Aufgaben des Einzelnen und der Gemeinschaft nötig“, sagte die CDU-Vorsitzende.

In der aktuellen Diskussion um die so genannte Patientenverfügung sind sich CDU und EKD einig über den Vorrang der Schriftlichkeit einer solchen Verfügung. Nach Ansicht des Rates der EKD brauche es vermittelnde Vorschläge zwischen den bisher vorgestellten Positionen der Enquetekommission und des Bundesjustizministeriums. Weitere Themen des gemeinsamen Gesprächs waren die Stärkung von Familien sowie die Diskussion um Spätabtreibungen.

Das zweistündige Gespräch fand in einer offenen und freundlichen Atmosphäre statt. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog in regelmäßigen Abständen fortzusetzen.

Hannover / Berlin, 13. Januar 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis: Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von der Pressestelle der CDU verschickt