„Der Mensch braucht einen Mittelpunkt“

„Der Alte vom Berge“ ist Kirche des Monats April

Ein prominenter Witzheldener bekommt eine Förderung: „Der Alte vom Berge“, wie die Stadtkirche im Volksmund genannt wird, ist Kirche des Monats April. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) würdigt das Bauwerk und fördert dessen Sanierung mit 10.000 Euro. Besondere Bedeutung hat der aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirchturm im Ort.

Der viergeschossige, aus Bruchsteinen gefügte Kirchturm in Witzhelden (Rheinland) ist das älteste Bauwerk in der Region. Das an seiner Westseite um 1769 entstandene Kirchenschiff ist ein Saalkirchenbau im Stil des Bauernbarock. Seit den 70er Jahren gibt es einen Kirchbauverein im Ort, der sich um die Instandhaltung des Ensembles kümmert.

Nachdem im vergangenen Jahr die Außensanierung des Kirchenschiffs abgeschlossen wurde, ist nun die Fassade des romanischen Turms notwendig. Wenn die Arbeiten dort beendet sind, werden die Risse in den Mauern vom Kircheninneren aus bearbeitet. Vom Beginn der Sommerferien Ende Juni bis Mitte Oktober werden die evangelischen Gottesdienste deshalb - dank des gut funktionierenden ökumenischen Miteinanders in Witzhelden - in der 300 Meter entfernten katholischen Kirche stattfinden.

Den finanziellen Eigenanteil der mit insgesamt rund 400.000 Euro veranschlagten Sanierungsmaßnahmen bringen Gemeinde und Kirchbauverein gemeinsam auf. Das Kirchbaufest im vergangenen Jahr hat Geld für die Restaurierung erbracht, ebenso wie die Benefizkonzerte mit der Show-Organistin Claudia Hirschfeld und dem „German Tenor“ Johannes Groß. Und der Kirchbauverein, der schon rund 100 Mitglieder zählt, soll auch in diesem Jahr wachsen und viele Fördergelder erbringen. Stephan Schneider ist froh über das Engagement für seine Kirche. Er weiß: „Der Mensch braucht einen Mittelpunkt, ein seelisches und konkret räumliches Dach über dem Kopf. Das ist in unseren zunehmend unbehausten Zeiten wesentlich“.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Mio. Euro. Mehr als 2.850 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“. Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de.

Hannover, 1. April 2015

Pressestelle der EKD
Claudia Maier