"Christlicher Glaube überwindet Staatsgrenzen"

Ratsvorsitzender predigt in New York

Während seiner USA-Reise wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, am heutigen Dienstag, den 4. Februar, einen Gottesdienst in der deutschen evangelisch-lutherischen Gemeinde von New York halten. In seiner Predigt betont er, dass Christen weltweit an "den befreienden Gott" glauben.

"Wir sind als Christen vereint im Verständnis von Gottes Gerechtigkeit", so der Ratsvorsitzende in New York. Der Glaube an Jesus von Nazareth überwinde Staatsgrenzen und Konfessionsschranken. Die Kluft verlaufe heute zwischen denjenigen, die Gott für überflüssig hielten und denjenigen, die "wagen, seine Jünger zu sein." Statt in "fanatischer und fundamentalistischer Weise" Dogmen aufzustellen, könnten Christen auf Gottes Gnade vertrauen, die "in den Strukturen unserer Welt wirkt".

Gott stelle sich in 2. Mose 3, 14 - 15 als treuer Wegbegleiter vor, erklärt der Ratsvorsitzende: "Gott ist für dich da, wo immer du auch hingehst." Auf diese Zusage könnten die Menschen sich verlassen. "Vertrauen und Liebe sind die Richtschnur unseres Weges", sagt Kock. Gläubige müssten einander nicht misstrauisch begegnen. Niemand sei "auf der falschen Seite". Sie könnten vielmehr anerkennen, dass "wir einander brauchen als Unterstützung und als Ausdruck von Gottes vielfältigen Gaben".

Bei einem Treffen von Kirchenführern aus Europa und den USA am vergangenen Mittwoch in Washington hatte der Ratsvorsitzende betont, dass sich der Widerstand der EKD gegen einen Irakkrieg nicht gegen die USA richte. "Wir sind nicht anti-amerikanisch", unterstrich Kock.

Präses Kock leitet eine Delegation des EKD-Rates, die sich zur Zeit auf einer Reise durch die USA befindet. Neben Besuchen bei amerikanischen Kirchen und kirchlichen Weltbünden stehen auch Gespräche mit Vertretern des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank auf dem Programm.

Hannover, den 4. März 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi