Schneider und Göring-Eckardt: „Arbeit von Wolfgang Huber und Margot Käßmann zielstrebig fortsetzen“

Der amtierende Ratsvorsitzende und die Präses der Synode der EKD zum Ende der Sitzung des Rates in Tutzing

Zum Ende der Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Tutzing bei München gaben der amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Nikolaus Schneider und Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der EKD, eine Pressekonferenz.

Die Synodenpräses hob hervor, dass der Rücktritt von Margot Käßmann für die evangelische Kirche „einen noch gar nicht ermessenen Verlust“ darstelle. Aber natürlich sei ihr Schritt zu respektieren. Er habe ihr in seiner „Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit“ Hochachtung eingetragen. Göring-Eckardt: „Wir sind uns in dem Wunsch einig, dass Margot Käßmann eine wichtige Stimme im deutschen Protestantismus bleibt.“

Der amtierende Ratsvorsitzende Präses Nikolaus Schneider sagte in seinem Statement, er wolle „die Arbeit von Wolfgang Huber und Margot Käßmann zielstrebig fortsetzen“, und diese mit „eigenen Akzenten versehen“. Dies gelte besonders für eine „an der Leitvorstellung des gerechten Friedens orientierte Friedenspolitik, in Afghanistan und anderswo“, für die „kraftvolle Weiterentwicklung des Reformprozesses“, sowie für „Solidarität und Gerechtigkeit in der Gesellschaft und für eine dem entsprechende Sozial– und Wirtschaftsethik.“

Präses Schneider erläuterte weiter, dass sich der Rat darauf verständigt habe, das an Lebensjahren älteste Mitglied des Rates und dadurch den auf Grundlage der Geschäftsordnung des Rates amtierenden stellvertretenden Ratsvorsitzenden Uwe Michelsen (Hamburg) zu bitten, den amtierenden Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider zukünftig wo nötig zu vertreten. Diese Regelung gelte bis zur turnusgemäßen Tagung der Synode der EKD, die vom 5. bis 10. November 2010 stattfinde.

Trotz der „schwierigen Vorzeichen“, unter denen die Ratssitzung stattfand, könne der Rat „dankbar auf eine Zeit intensiver Beratungen, Planung und Entscheidung zurückblicken“, so Präses Schneider. So freue er sich bekanntgeben zu können, dass Herr Professor Dr. Hans-Jürgen Papier, der in wenigen Tagen aus dem Amt als Präsident des Bundesverfassungsgerichts verabschiedet werde, künftig der Kammer für Öffentliche Verantwortung vorsitzen wird. Auch die Mitglieder der Kammer für soziale Ordnung seien auf der zurückliegenden Sitzung des Rates berufen worden. Zum Vorsitzenden dieser Kammer wurde der Ökonom Professor Dr. Gustav Adolf Horn berufen. Ebenfalls seien auch die Mitglieder der Kammer für Theologie berufen worden. Deren Vorsitzender werde Professor Dr. Christoph Markschies, Präsident der Humboldt-Universität Berlin.

„Die Ereignisse dieser Woche haben es mit sich gebracht“, so Schneider, „dass an der Spitze der EKD personelle Veränderungen unausweichlich waren. In dieser Situation, so Schneider abschließend, sei es für den Rat „eine große Hilfe“, dass sich der Präsident des Kirchenamtes der EKD, Dr. Hermann Barth, bereit erklärt habe, „seine Absicht, zur Mitte des Jahres aus dem aktiven Dienst auszuscheiden zu revidieren und sein Amt bis Ende November 2010 auszuüben.“

Hannover/Tutzing, 27. Februar 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick