EKD-Bevollmächtigter begleitet Bundesaußenminister nach Togo

Die Bekämpfung von Tropenkrankheiten ist wesentlich für Entwicklungszusammenarbeit“

Als einen wesentlichen Schritt zur Bekämpfung von Tropenkrankheiten hat der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Stephan Reimers, die Errichtung eines Zentrums zur Behandlung der Tropenkrankheit Buruli-Ulkus in Togo bezeichnet. An der Eröffnung der Klinik hat Reimers am gestrigen Montag im Rahmen einer Delegationsreise mit Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier nach Ghana, Togo und Burkina Faso vom 10. bis 12. Februar teilgenommen. Auf dem Programm standen Gespräche mit dem Präsidenten, dem Premierminister und dem Außenminister der Republik Togo, mit hochrangigen Repräsentanten der Republiken Ghana und Burkina Faso, sowie in allen drei Ländern mit Vertretern von Nicht-Regierungs-Organisationen.

Die Republik Togo ist nach Wahrnehmung des Bevollmächtigten „noch auf dem Weg zur Demokratie“. In zahlreichen Gesprächen, berichtet Reimers, sei deutlich geworden, dass besonders Nicht-Regierungs-Organisationen mit Blick auf die Kirchen in Deutschland Hoffnungen hätten, dass bürgerrechtliche Aktivitäten vor Ort stärker unterstützt würden. Vor allem die soziale Absicherung von allein stehenden Frauen sei sehr dringlich, sagte der Prälat nach einem Besuch des „Haus der Frauen“ in der Hauptstadt Lomé. Seit April 2005 wird das Land von Präsident Faure Gnassingbé regiert, dem Sohn des langjährigen Diktators Gnassingbé Eyadéma. Seine Wahl ist bis heute sehr umstritten.

Prälat Reimers betonte die Notwendigkeit, bei der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika „gelingende Geschichten“ zu transportieren. Die Einweihung des von der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe finanzierten Behandlungszentrums, die unter Anwesenheit mehrerer togoischer Minister wie ein „großes Volksfest“ gefeiert worden sei, sei ein gutes Beispiel dafür. Das Zentrum könne rund 300 Menschen pro Jahr stationär aufnehmen. Das Buruli-Bakterium setzt ein Gift frei, das sich durch Gewebe, Knochen und Haut des Menschen frisst. Betroffen sind überwiegend Kinder unter 15 Jahren. „Die Bekämpfung  tropischer Armutskrankheiten ist ein wesentlicher Schwerpunkt der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit“, sagte Reimers.

Berlin, 12. Februar 2008

Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann