26 Jahre lang Gottesmann mit Reisealtar

Schaustellerseelsorger Pfarrer Klaus Biehl im Ruhestand

Pfarrer Klaus Biehl, Circus- und Schaustellerseelsorger der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Region Nord, wird am Dienstag, den 23. März, auf dem Volksfest "Hamburger Dom" mit einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. An der Verabschiedung durch die EKD nehmen neben seinen Kollegen auch Schausteller und die Vertreter ihrer Verbände teil.

Seit 1978 reiste Pfarrer Biehl zusammen mit seiner Frau Margit zu Volksfesten, Circussen und Jahrmärkten, um die dort beschäftigten Menschen seelsorgerlich zu betreuen. Weil Circusleute und Schausteller immer unterwegs sind, können sie nur schwer Beziehungen zu Gemeinden aufbauen. Darum kommt der Seelsorger mit seinem Reisealtar zur "Gemeinde Unterwegs". Das Einsatzgebiet von Pfarrer Biehl umfasste ganz Nordwestdeutschland. "Mit viel Improvisationstalent hat er Gottesdienste im Bierzelt, auf dem Autoskooter oder in der Manege organisiert", so Katarina Schubert, Referentin für Seelsorge, Ämter und Dienste im Kirchenamt der EKD, im Vorfeld seiner Verabschiedung. Seine engagierte Arbeit sei von seiner Gemeinde gern angenommen und überaus geschätzt worden.

Klaus Biehl wurde 1939 in Halle geboren und absolvierte im Johannesstift in Berlin - Spandau seine Ausbildung zum Diakon. In den Sechzigerjahren arbeitete er als Stadtmissionar in Magdeburg, als Kreisjugendwart in Brandenburg und Landesjugendwart in Mecklenburg, bevor er die Seelsorge der Circusleute und Schausteller der Region Ost übernahm. 1995 berief die EKD Klaus Biehl als Schaustellerseelsorger und Margit Biehl als Gemeindehelferin in die Region Nord.

Ihm habe es Freude bereitet, "das Wort Gottes umzusetzen in kleine Münze, auf Plätzen, wo man es zunächst nicht vermutet", sagt Pfarrer Biehl. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war darum der Besuch auf den Volksfestplätzen. Sein jährliches Arbeitspensum umfasste neben zahlreichen Gottesdiensten und Seelsorgegesprächen vierzig bis sechzig Konfirmationen, bis zu vierzig Taufen sowie Hochzeiten und Beerdigungen. Außerdem organisierte er zusammen mit dem "Verein der Circus- und Schaustellerseelsorge zur Förderung und Betreuung von Schaustellerkindern e.V." Kinderbetreuungen auf Plätzen. Sein seelsorgerliches Engagement drückte sich auch in seinem engen Kontakt zu Schaustellerverbänden aus. Am 1. März hat er sein berufsbedingtes Reiseleben hinter sich gelassen. Ab dem 1. Mai wird Pfarrerin Regina Hallmann aus München seinen Arbeitsbereich übernehmen.

Hannover, 19. März 2004
Pressestelle der EKD
Anita Hartmann

Hinweis: Informationen zur Schaustellerseelsorge finden Sie im Internet unter www.ekd.de/circus