Präses Kock zum Tod von Horst Waffenschmidt:

Dank für einen Politiker mit christlichem Profil

Mit großer Trauer wurde in der Evangelischen Kirche die Nachricht vom plötzlichen Tod des ehemaligen Staatssekretärs Horst Waffenschmidt aufgenommen. Waffenschmidt war als evangelischer Christ seiner Kirche durch zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten u.a. in Leitungsgremien in großer Treue verbunden und aufgrund seiner umfassenden Sachkenntnis hoch geschätzt. So gehörte er von 1973 bis 1989 der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland als nebenamtliches Mitglied an.

Präses Manfred Kock, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und zugleich Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, äußerte sich auch im Namen der rheinischen Kirchenleitung "dankbar für den Dienst von Horst Waffenschmidt. Unser besonderer Respekt gilt der Art und Weise, wie er Politik bewusst als Christ gestaltet hat. Er vertrat stets in klaren Worten seinen Standpunkt und wusste sich auch in kontroversen Diskussionen im Geiste Jesu Christi mit seiner Kirche geschwisterlich verbunden.“ Kock wies dabei auf das Engagement Waffenschmidts für Aussiedlerinnen und Aussiedler in Deutschland hin, für die der Verstorbene sich als Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung (1988 - 1998) in den letzten Jahren seines aktiven Dienstes aber auch weit darüber hinaus eingesetzt habe. „Er hat hier ein deutliches christliches Profil gezeigt und sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs außerordentlich dafür eingesetzt, durch Hilfsprojekte die Lebensbedingungen für die Russland-Deutschen in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion zu verbessern.“ Die kirchliche Arbeit für die Integration von Spätaussiedlern verdankt Waffenschmidt gleichfalls sehr viel.

Im Deutschen Bundestag hatte Waffenschmidt den fraktionsübergreifenden Gebetsfrühstückskreis, bis heute ein regelmäßiger Treffpunkt für Parlamentarier verschiedener Konfession, ins Leben gerufen und über Jahrzehnte maßgeblich mitverantwortet. "Der Familie des Verstorbene gilt angesichts seines plötzlichen Todes unsere besondere Anteilnahme und unser Gebet um Gottes Beistand", betonte Kock.

Hannover/Düsseldorf, 8. Mai 2002
Pressestelle der EKD