Gottesdienste und Friedensgebete in vielen Kirchen

Diakonie erbittet Spenden für Hilfe

In den Landeskirchen werden die Glocken für den Frieden geläutet – Ratsvorsitzender wird in der Sondersendung des ZDF mitdiskutieren

Mit Trauer reagierten die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Vormittag auf die ersten Angriffe der Amerikaner und ihrer Verbündeten auf den Irak. Der Ratsvorsitzende, Präses Manfred Kock, widersprach  zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), Bischof Walter Klaiber, dem jetzt eingeschlagenen Weg des Blutvergehens: „Denn wir sehen keine ethische oder völkerrechtliche Rechtfertigung für ihn.“ Kock, Lehmann und Klaiber fordern in ihrer ersten Reaktion zum gemeinsamen Gebet auf: „Wir ermutigen die Mitchristen in unserem Land, das Schicksal all dieser Menschen in persönlichen und gemeinschaftlichen Gemeinden vor Gott zu tragen. Wir bitten appellieren an alle keine Gelegenheit auszulassen, durch Hilfe das Leid zu lindern.“

In den einzelnen Landeskirchen der EKD finden heute und an den nächsten Tagen Gottesdienste und Friedensgebete statt. Die Bischöfe und Bischöfinnen, die Präsides und Leitenden Geistlichen der einzelnen Kirchen werden in verschiedenen Gottesdiensten mitwirken. In manchen Landeskirchen finden keine zentralen Gottesdienste, aber in vielen – fast allen – Kirchengemeinden wird zu Gottesdiensten eingeladen. Häufig sind diese Gottesdienste – ob zentral oder dezentral – ökumenisch. Die Leitenden Geistlichen der einzelnen Gliedkirchen äußern in öffentlichen Stellungnahmen und in Pressemitteilungen ihre Trauer, ihr Mitgefühl mit den Menschen und ihr Entsetzen. Teilweise haben sie auch Briefe an die Gemeinden geschrieben. Um der Trauer Ausdruck zu geben und zu Gebeten aufzurufen werden in vielen Landeskirchen am heutigen Abend und in den nächsten Tagen die Kirchenglocken geläutet.

Die Katastrophenhilfe des Diakonischen Werks der EKD fordert zudem mit einem zentralen Spendenkonto auf, mit Spenden zu ermöglichen, dass die Zivilbevölkerung im Irak mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten versorgt werden kann. Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Direktorin der Katastrophenhilfe teilt mit, dass in Zusammenarbeit mit dem mittelöslichen Kirchenrat und dem weltweiten Netzwerk der Kirchen und Hilfsorganisation „Action by Churches Together (ACT) in verschiedenen Städten des Iraks bis zu 16.000 Menschen versorgt werden sollen. Spenden können gerichtet werden an die Diakonie Katastrophenhilfe, Konto 502 707 bei der Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70).Der Ratsvorsitzende Manfred Kock wird heute Abend in der Sondersendung des ZDF „Krieg am Golf – Bomben für die Freiheit“, die von Maybritt Illner und Johannes B. Kerner moderiert wird, die aktuelle Situation kommentieren. Er wird zusammen mit einigen anderen Prominenten und Politikern diskutieren und auf Fragen der Zuschauer antworten

Christof Vetter
Hannover, 20. März 2003
Pressestelle der EKD

Eine Übersicht der Veranstaltungen in den Landeskirchen kann unter pressestelle@ekd.de angefordert werden.

Weitere Hinweise:

Weitere aktuelle Äußerungen und Kommentierungen der EKD finden Sie unter www.ekd.de/

Internationale kirchliche Stellungnahmen

Die Spendenaufrufe der Diakonie sind im Internet zu finden unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de Dort kann auch online gespendet werden.

Informationen zu der Sondersendung im ZDF finden Sie unter www.zdf.de