100. Geburtstag von Jochen Klepper

Liederdichter des 20. Jahrhunderts mit den meisten Liedern im Evangelischen Gesangbuch

Evangelische Christen in Deutschland gedenken am Samstag, 22. März, des 100. Geburtstages von Jochen Klepper. Bekannt ist der Journalist, Schriftsteller und Dichter besonders durch seine geistlichen Lieder, aber auch durch seinen Roman „Der Vater“. Von seinen über dreißig Gedichten sind zwölf im Evangelischen Gesangbuch zu finden. Er ist damit der im Gesangbuch am stärksten repräsentierte Dichter des 20. Jahrhunderts.

Zu seinem literarischen Werk gehören neben Liedern auch Gedichte und Romane. „Seine geistliche Dichtung ist der Bibel eng verbunden", so Oberkirchenrat Thies Gundlach, Abteilungsleiter für Theologie und Verkündigung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Über den Gedichten seines Bandes „Kyrie“ stehe daher immer ein Bibelvers. Was ihn unter anderen Dichtern hervorhebe, seien die zeitlichen Bezüge seiner geistlichen Lieder. „In ihnen findet sich der Ablauf des Tages, des Kirchenjahres und des Lebens wieder. Seine Texte können uns deshalb stets begleiten,“ weiß der Theologe In besonders tiefsinniger Weise würden seine Gedichte dem Glauben Ausdruck verleihen.

Jochen Klepper wurde am 22. März 1903 als Sohn eines Pfarrers im niederschlesischen Beuthen an der Oder geboren. Nachdem er das Theologiestudium abgebrochen hat, wechselte er in die kirchliche Publizistik und entwickelte sich zu einem geachteten christlichen Autoren. 1931 heiratete er die Jüdin Johanna Stein, die zwei Töchter in die Ehe mitbrachte. Aufgrund seiner Verbindung mit ihr erlitt er während des Dritten Reichs berufliche Einschränkungen. Er wurde vom deutschen Schriftstellerverband ausgeschlossen, was einem Veröffentlichungsverbot gleich kam. 1940 wurde Klepper von der Reichswehr als wehrunwürdig entlassen. Seiner älteren Stieftochter gelang die Emigration nach England. Um der bevorstehenden Deportation ins Konzentrationslager zu entgehen, wählten Jochen und Johanna Klepper zusammen mit der jüngeren Tochter im Dezember 1942 den Freitod.

Hannover, 20. März 2003
Pressestelle der EKD
Anita Hartmann

Hinweis: Weitere Informationen über Jochen Klepper  finden Sie im Internet unter http://www.jochenklepper.de/