"Lobet den Herrn mit Posaunen!"

Neuer Leitender Obmann des Evangelischen Posaunendienstes wird eingeführt

In Deutschland gibt es knapp 6.200 Posaunenchöre mit insgesamt etwa 100.000 Bläserinnen und Bläsern, die Posaune, Trompete, Horn oder Tuba spielen. Der Dachverband aller in der Posaunenarbeit tätigen evangelischen Werke und Verbände, der Evangelische Posaunendienst in Deutschland e.V. (EPiD), bekommt am 23. April einen neuen Leiter. Um 12.30 Uhr wird Pfarrer Friedemann Schmidt-Eggert in der Herrenhäuser Kirche in Hannover vom stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Christoph Kähler, in sein Amt als Leitender Obmann eingeführt.

Die Posaunenchorarbeit ist ein wichtiger Bereich der evangelischen Kirchenmusik. Die meist ehrenamtlich tätigen Musiker blasen zur Ehre Gottes und zur Freude vieler Menschen nicht nur in Kirchen und Gemeindehäusern, sondern auch in sozialen Einrichtungen und auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Der Evangelische Posaunendienst wurde 1994 in Bethel gegründet und vereinigt unter seinem Dach alle der in der Posaunenarbeit tätigen Werke und Verbände innerhalb der evangelischen Landes- und Freikirchen.

Dass gerade die Posaunen unter den Blasinstrumenten besonders hervorgehoben werden, hängt mit Martin Luthers Bibelübersetzung zusammen. Da heißt es etwa im 150. Psalm: "Lobet den Herrn mit Posaunen!" Posaunen waren im Alten Testament kultische Instrumente, die zum Gottesdienst geblasen wurden. Nur Priester durften darauf spielen. So waren auch die ersten Posaunenchorbläser ausgewählte fromme junge Männer. Das hat sich aber inzwischen gründlich geändert: Knapp die Hälfte aller Posaunenchormitglieder sind inzwischen Mädchen und Frauen.

Zur Einführung des neuen Leitenden Obmannes werden Bläserinnen und Bläser aus ganz Deutschland erwartet. Ihr Einsatz gibt ihnen zugleich Gelegenheit, erste Kontakte mit der Stadt des Kirchentages 2005 zu knüpfen. Im Mai werden sich rund 5.000 Menschen mit ihren Instrumenten auf den Weg nach Hannover machen, um den Kirchentag musikalisch mitzugestalten.

Pfarrer Schmidt-Eggert betrachtet den Kirchentag auch als Test, für sich und seine Fähigkeit zu motivieren. Zum Evangelischen Posaunentag 2008 in Leipzig, der unter dem Motto "OhrenBlickmal" stehen wird, sollen schließlich rund 12.000 Bläser und Bläserinnen dafür sorgen, dass den Leipzigern "Augen und Ohren übergehen".

Der 42-jährige Friedemann Schmidt-Eggert ist Pfarrer der Rheinischen Kirche. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Hannover, 15. April 2005

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Weitere Informationen zum Evangelischen Posaunendienst finden Sie unter http://www.epid.de/