Neuer Verband evangelischer Frauenarbeit

Margot Käßmann führte Präsidium ins Amt ein

Als mutigen und konstruktiven Schritt hat die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Gründung des neuen Dachverbandes „Evangelische Frauen in Deutschland e.V.“ (EFiD) bezeichnet. In einem Gottesdienst in der hannoverschen Marktkirche wurde am Mittwoch, 12. März, das Präsidium des Verbandes, in dem sich die bisherige Evangelische Frauenarbeit und die Evangelische Frauenhilfe in Deutschland zusammenschließen, in sein Amt eingeführt. Die gemeinsamen Anliegen für Gerechtigkeit und Menschenwürde in Kirche und Gesellschaft könnten in Zukunft „mit geeinter Kraft“ vertreten werden, so die Bischöfin in ihrer Predigt.

Es sei bereits viel erreicht worden für Geschlechtergerechtigkeit und gleiche Würde von Männern und Frauen, so Margot Käßmann. „Die Frauen in den Generationen vor uns haben mutig und tapfer Schritt für Schritt in unserer Kirche Wege erstritten, die Frauen den Raum gegeben haben, den das biblische Zeugnis ihnen gibt: gleichermaßen geschaffen zum Bilde Gottes.“ Doch angesichts aktueller Statistiken über Gewalt gegen Frauen oder Beispielen von Diskriminierung in der Arbeitswelt sei klar: „Gegenüber allen oft süffisanten, manchmal skeptischen Rückfragen, ob es einer expliziten Frauenarbeit noch bedürfe, müssen wir deutlich machen: Noch lange ist nicht alles erreicht, um die Gerechtigkeit Gottes, von der Psalm 85 spricht, glanzvoll erkennbar zu machen.“

Thomas Begrich, Leiter der Finanzabteilung im Kirchenamt der EKD, würdigte in einem Grußwort die Bedeutung der evangelischen Frauenarbeit. Unter Bezug auf Psalm 1 – „und was sie tun, das gerät wohl“ – wünschte er dem neuen Verband gutes Gelingen und viel Kraft für den weiteren Weg.

Die Gründungsversammlung des EFiD hatte am 11. März Brunhilde Raiser zur Vorsitzenden des neunköpfigen Präsidiums gewählt. Die 54jährige evangelische Theologin und Germanistin ist seit 1991 in Führungsfunktionen der konfessionellen Frauenarbeit tätig. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlung des EFiD Pastorin Kerstin Möller. Die 43jährige leitet seit 2004 das Frauenwerk der Nordelbischen Kirche. Leiterin des Verbandes ist Beate Blatz. Zum EFiD gehören 42 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 3 Millionen Mitgliedern.

Hannover, 12. März 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild