Ungarns Ministerpräsident: Kirchen haben wichtige Rolle in der Europäischen Union

EKD-Delegation mit dem Ratsvorsitzenden Kock besuchte Partnerkirchen

Der Beitritt Ungarns zur Europäischen Union (EU) und die Rolle der Kirchen in Ungarn und Europa waren Themen einer Unterredung zwischen dem neuen ungarischen Premierminister Péter Medgyessy und einer Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gestern (20. Juni) in Budapest. In dem einstündigen Gespräch mit der durch den EKD-Ratsvorsitzenden Präses Manfred Kock geleiteten Delegation unterstrich Medgyessy, dass er die EU als eine Wertegemeinschaft verstehe, in der den Kirchen eine wichtige Rolle zukomme. Er bat den Ratsvorsitzenden, in der deutschen Öffentlichkeit den ungarischen EU-Beitritt zu unterstützen. Ferner betonte er, dass die Beziehung zu den Kirchen für die neue ungarische Regierung von großer Bedeutung sei und erklärte in Gegenwart der Bischöfe Gusztav Bölcskei (Reformierte Kirche in Ungarn) und Imre Szebik (Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn) seine Bereitschaft zu einer konstruktiven Zusammenarbeit.

Die Besucher aus der EKD hielten sich auf Einladung der beiden evangelischen Partnerkirchen vom 16. bis 20.Juni in Ungarn auf, um die gegenseitigen Beziehungen zu stärken. So wurde am 16. Juni in der Deutschsprachigen Reformierten Kirche in Budapest eine "Gemeinsame Erklärung" über die Mitwirkung der EKD im "Protestantischen Forum", einer Bildungseinrichtung für Themen aus Kirche und Gesellschaft, unterzeichnet. In Ostungarn besichtigte die Delegation Wiederaufbauprojekte nach der großen Überschwemmungskatastrophe im März 2001. Die Delegation zeigt sich erfreut über die Schnelligkeit und Effizienz des Wiederaufbaus. Weiterhin fanden eine Reihe von Gesprächen mit Personen aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben in Ungarn statt, in denen u.a. die Rolle der Kirchen in einer größer werdenden EU besprochen wurde.

Zur Delegation der EKD gehörten neben Präses Kock auch Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Pommersche Evangelische Kirche, Greifswald) und Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier, (Lippische Landeskirche, Detmold) sowie Oberkirchenrat Reiner Rinne aus dem Kirchenamt der EKD in Hannover und Oberkirchenrat Wilfried Neusel und Landespfarrer Hans-Peter Friedrich aus dem Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland (Düsseldorf).


Hannover, den 21. Juni 2002
Pressestelle der EKD