Afrika ist uns nahe

Neuer Blick der Entwicklungspolitik auf die Gesundheit gefordert

Die Zeit sei reif, einen neuen Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Gesundheit zu werfen. Dies hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, anlässlich eines Podiumsgesprächs „Reformpartnerschaft mit Afrika“ vorgeschlagen. Das Podiumsgespräch in Berlin, an dem die Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick (Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz) und verschiedene Vertreter afrikanischer Kirchen teilnahmen, fand im Rahmen eines Internationalen Forums der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) am heutigen Freitag in Berlin statt. Das Engagement der Kirchen in Afrika gehöre zu der „vorrangigen Option für die Armen“, die im ökumenischen Gespräch über Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu einem Leitmotiv für die gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen geworden sei.

Unter dieser Option äußere sich die Parteinahme für die Armen in sehr praktischer Weise, betonte der Ratsvorsitzende in seinem Statement. In vielen afrikanischen Ländern seien es gerade die Kirchen, die in großem Umfang elementare Leistungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit erbringen. Eng seien dabei die Beziehungen der deutschen Kirchen auch durch die Arbeit der Hilfswerke: „Brot für die Welt, der Evangelische Entwicklungsdienst und Misereor wenden einen Großteil ihrer Mittel für die Unterstützung von Entwicklungsvorhaben in Afrika auf.“ Nicht zu vergessen seien die zahlreichen Partnerschaften von Kirchengemeinden, für die diese Art der ökumenischen Verbundenheit ein wichtiger Teil ihres Zeugnisses in unserer Gesellschaft und über ihre Grenzen hinaus darstellt: „Afrika kann uns nicht gleichgültig sein, dazu ist es uns zu nahe,“ erklärte Wolfgang Huber. Dies betone er nicht nur in geographischer Hinsicht, er sehe vielmehr die elementare menschliche Verpflichtung vor Augen, die mit Afrika verbindet. Huber begrüßte deshalb auch, dass die Situation in Afrika auf dem bevorstehenden Gipfel der G 8-Staaten eine herausragende Stellung in der Tagesordnung habe.

Hannover / Berrlin, 27. April 2007

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Statement des EKD-Ratsvorsitzenden zum Podiumsgespräch „Reformpartnerschaft mit Afrika“ anlässlich des Internationalen Forums der GKKE

Pressemitteilung der GKKE „Höchste Zeit, Entwicklungspartnerschaft für Afrika umzusetzen“