Trauer um streitbare Kirchenfrau der DDR

Rat der EKD erinnert an Oberkirchenrätin Christa Lewek

Mit Trauer reagierte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf die Nachricht, dass die langjährige Ost-Berliner Oberkirchenrätin Christa Lewek im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Einige Mitglieder des Rates haben die langjährige Stellvertreterin des Leiters des Sekretariats des Bundes Evangelischer Kirchen in der DDR, die 1988 in den Ruhestand verabschiedet wurde, noch in persönlicher Erinnerung und berichteten von ihrem außergewöhnlichen Engagement und ihrer streitbaren Art. Neben ihrem Einsatz für eine „Kirche für andere“ innerhalb der DDR und den damals gegebenen gesellschaftlichen Voraussetzungen hat sie sich auch in ökumenischen Zusammenhängen für Frieden und Menschenrechte eingesetzt und in unterschiedlichen Gremien auf internationaler und interkonfessioneller Ebene mitgewirkt. Christa Lewek sei eine Zeugin der besonderen Geschichte der Kirche in Deutschland und eine stete Erinnerung, dass die heutige EKD auch aus den Erfahrungen des Kirchenbundes lebt, erklärte der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber.

Die studierte Germanistin und Historikerin war von 1958 bis 1969 Referentin in Ost-Berlin der damals noch beide deutschen Staaten umfassenden EKD. Nach der durch den Mauerbau nötig gewordenen Trennung war sie von 1969 bis zum Eintritt in ihren Ruhestand Referentin für „Kirche und Gesellschaft“ im Sekretariat des Bundes Evangelischer Kirchen in der DDR. Unter den Leitern dieses Sekretariats Manfred Stolpe, Christoph Demke und Martin Ziegler übernahm sie im Sekretariat deren Stellvertretung. Sie hat wie keine andere Frau als Nicht-Theologin den Beitrag des Sekretariats zur Geschichte des Kirchenbundes mit gestaltet, dabei war sie selbst geprägt von den Erfahrungen ihres Vater, der als Pfarrer der Bekennenden Kirche jüdischer Abstammung nationalsozialistischen Repressalien ausgesetzt war.

Hannover / Berlin, 04. April 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter