Ökumenischer Trauergottesdienst für die Opfer des Busunglücks in Ungarn

EKD-Auslandspfarrer begleiten die Hinterbliebenen

Am Sonntag, den 11. Mai, findet im ungarischen Siófok ein ökumenischer Trauergottesdienst für die Opfer des Busunglücks am Donnerstag statt. Dabei waren mindestens 33 deutsche Touristen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein ums Leben gekommen. An dem Gottesdienst werden voraussichtlich auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und Delegationen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein teilnehmen. Die Predigt wird der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entsandte Pfarrer der deutschsprachigen Auslandsgemeinde in Ungarn, Andreas Wellmer, halten.

"Es war absolut grauenhaft", beschreibt Wellmer seine Eindrücke vom Unglücksort. Er sei unmittelbar nach dem Unfall von der deutschen Botschaft in Ungarn informiert worden und konnte sich sofort um die Betreuung der Hinterbliebenen kümmern. Gemeinsam mit Pastorin Karin Weisswange, die als Urlauberseelsorgerin der EKD am Plattensee tätig ist, habe er vor allem mit den Verletzten im Krankenhaus gesprochen. Von den vier Überlebenden befinde sich eine Frau noch immer auf der Intensivstation, teilte Pastorin Weisswange am Freitag mit, zwei weitere Frauen sollten noch am Freitag nachmittag nach Deutschland ausgeflogen werden. Besonders schwierig sei die Identifizierung der Opfer, so Weisswange. "Das wird lange Zeit in Anspruch nehmen."

Bei dem Unglück am Donnerstag morgen, bei dem ein deutscher Reisebus auf einem Bahnübergang nahe der ungarischen Stadt Siófok von einem Zug erfasst worden war, kamen mindestens 33 Menschen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein ums Leben. Die genaue Zahl der Opfer stand auch am Freitag noch nicht fest.

Der ökumenische Trauergottesdienst beginnt am Sonntag um 11 Uhr in der Kapelle zum Heiligen Kreuz, die rund 200 Meter vom Unfallort entfernt ist. In seiner Predigt will Andreas Wellmer über die Hiobsgeschichte sprechen. Hiob klage, dass Gott Fürchterliches an ihm getan habe, so Wellmer. "Und trotzdem sagt er: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Ich werde Gott sehen, meine Augen werden ihn schauen."

Hannover, den 9. Mai 2003

Pressestelle der EKD 
Silke Fauzi