Dritte Veranstaltung der Evangelischen Hochschuldialoge:

Diskussionsforum und Wettbewerb zum Thema Medienethik

Medienethik ist das Thema des dritten Evangelischen Hochschuldialogs, der am Freitag, den 16. Mai, ab 14 Uhr im Medienpark Köln stattfindet. Im Mittelpunkt der öffentlichen Veranstaltung steht die Frage "Das Elektronische Sofa: Wird das Politische vom Privaten erstickt?" Als Gäste werden der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, die Journalistin Sonia Mikich sowie Wolf-Dietrich Bukow, Professor für Kultur- und Erziehungssoziologie an der Universität Köln erwartet.

"Die Talkshowisierung der Medien-Programme bedeutet, dass Gesprächspartner immer häufiger über private Erfahrungen und Ansichten befragt werden", so Stephan Schmidtlein, Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinden (ESG) der Uni Köln und Mitorganisator der Veranstaltung. Dieses Konzept der Befragung verspreche Zuschauerinteresse und führe dazu, dass politische Fragen immer weiter aus der öffentlichen und veröffentlichten Debatte verschwinden würden. Auch Vereine, Schulen, Erwachsenenbildung und Kirche seien von dieser Entwicklung betroffen, für die das Bild des "elektronischen Sofas" stehe.

Drei Gesprächsrunden erwarten die Besucher der Veranstaltung, die von Jo Groebel, Professor für Medienwissenschaften und Direktor des Europäischen Medieninstituts moderiert wird. Der Ratsvorsitzende der EKD, Manfred Kock, wird sich mit der Frage "Was erwartet die evangelische Kirche von den Medien?" beschäftigen. Mit Sonia Mikich redet Jo Groebel über die "Chancen des Politischen in unseren Medien" und Professor Wolf-Dietrich Bukow vertritt die These "Das Private ist politisch". Ergänzt werden die Sofarunden durch einen Wettbewerb: "Als Veranstalter wollten wir uns nicht darauf beschränken, diesen Entwicklungstrend festzustellen. Darum haben wir an Kölner Hochschulen einen Wettbewerb für gute, pfiffige und lebendige Mediennutzung für eine politische Fragestellung ausgeschrieben", so Matthias Ahrens, Projektleiter der Hochschuldialoge und Bundesgeschäftsführer der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland (EAiD). Während der Veranstaltung werden die Beiträge vorgestellt und mit einem Medienpreis prämiert.

Das Forum findet im Rahmen einer Dialogreihe statt, die im vergangenen Herbst erstmals in Halle zum Gespräch einlud und im Januar in Stuttgart fortgesetzt wurde. Die Diskussionsrunden werden in Zusammenarbeit mit örtlichen Hochschuleinrichtungen und Landeskirchen organisiert und widmen sich Themen von überregionaler Bedeutung. Gefördert wird das Projekt von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die bevorstehende Veranstaltung außerdem von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen (Medienpreis). Die Evangelischen Hochschuldialoge seien "ein guter Schritt zur Verbesserung der Präsenz der Evangelischen Kirche an der Hochschule", so die Einschätzung von Günter Wasserberg, Referent für Studierendenarbeit im Kirchenamt der EKD. "Die beiden Auftaktveranstaltungen haben gezeigt, dass hier ein erfolgversprechender Weg beschritten worden ist." Die Dialogveranstaltungen förderten die Kooperation der verschiedenen evangelischen und kirchlichen Partner vor Ort und erreichten darüber hinaus ein eher kirchenfernes Publikum.

Hannover, 14. Mai 2003
Pressestelle der EKD
Anita Hartmann

Weitere Informationen zu den Hochschuldialogen finden Sie im Internet unter http://www.evangelische-akademiker.de/