"Vermittler komplizierter Zusammenhänge"

Bischof Huber zum 75. Geburtstag von Friedrich Nowottny

Einen Vermittler und Übersetzer komplizierter politischer Zusammenhänge von eindrücklicher Klarheit nannte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, den Journalisten Friedrich Nowottny in seinem Glückwunschschreiben zu dessen 75. Geburtstag am 16. Mai. Sein Charme und seine Höflichkeit hätten im kritischen Journalismus Maßstäbe gesetzt.

Bei seinen Interviewpartnern habe Friedrich Nowottny "Phrasen und Floskeln nicht durchgehen lassen". Mit seinen Fragen habe er jedoch niemals den "gebotenen Respekt vermissen lassen oder in Kommentaren jemanden persönlich verletzt", schrieb Huber. Wie kaum ein anderer Journalist sei Nowottny stets informiert und nutze sein Wissen im Interesse seines Publikums. Als Bote sei er hinter seiner Botschaft zurückgetreten, sei dabei aber "immer auch als Mensch in angenehmer Weise wahrnehmbar" geblieben.

Huber hob in seinem Schreiben auch Nowottnys Vielseitigkeit hervor. Seine Fachkompetenz und Weitsichtigkeit seien ihm gerade zu einer Zeit zugute gekommen, in der die öffentlich-rechtlichen Sender auf bislang unbekannte Konkurrenz durch private Rundfunkgesellschaften stießen.

Hannover, 14. Mai 2004

Pressestelle der EKD
Anita Hartmann

Hinweis: Friedrich Nowottny sprach über zehn Jahre lang den "Bericht aus Bonn" und ist damit zu einem der beliebtesten Fernsehjournalisten in Deutschland geworden. Als WDR-Intendant von 1985 bis 1995 und als ARD-Vorsitzender von 1991 bis 1992 hat Nowottny maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehanstalten genommen. Friedrich Nowottny erhielt zahlreiche Preise: die "Goldene Kamera" (1973 und 1982), den "Goldenen Bambi" (1976) und den "Goldenen Gong" (1980 und 1985). 1984 erhielt er die Auszeichnung "Ritter wider den tierischen Ernst". 1986 wurde er mit dem "Verdienstorden des Landes NRW" und dem " Großen Bundesverdienstkreuz" geehrt.