Volker Weymann: „Toleranz – kontrovers“

„Texte aus der VELKD“ Nr. 175 zur Geschichte und aktuellen Bedeutung von Toleranz

Sind Religionen eher Barrieren oder Quellen für Toleranz? Angesichts der anhaltenden Migrations- und Fluchtbewegungen und der damit verbundenen kulturellen und sozialen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft gewinnt diese Frage neue Aktualität.

In der neuen Ausgabe 175 der „Texte aus der VELKD“ untersucht Prof. Dr. Volker Weymann (Freiburg) die Integrationskraft der Toleranzidee unter den gegenwärtigen Bedingungen und zeichnet dabei die wechselvolle Geschichte einer „Praxis der Toleranz“ in Europa nach. So habe bereits mit der Reformation ein „konfliktreicher Pluralisierungsprozess“ eingesetzt, der in Anbetracht der religiös motivierten Kriege die Verankerung von Toleranz im Gemeinwesen unabdingbar für ein friedliches Zusammenleben gemacht habe, erläutert der langjährige Rektor des Theologischen Studienseminars der VELKD.

Insbesondere thematisiert Weymann die Toleranzfähigkeit der monotheistischen Religionen. So stelle sich angesichts heutiger Kontroversen unabweisbar die Frage: Sind diese Religionen nicht radikal verzeichnet, wenn in ihnen nur die Wurzeln der Intoleranz gesucht werden? Bieten sie nicht ebenso wichtige Ressourcen der Bildung zur Toleranz? Müsste nicht der Versuch gemacht werden, Strategien der Toleranz aus den Traditionen der Religionen zu entwickeln, anstatt die Forderung der Toleranz gegen die Religionen durchzusetzen?

Hinweis: Die Nr. 175 der „Texte aus der VELKD“: „Toleranz – kontrovers“ kann unter der u. a. Internet-Adresse heruntergeladen werden.

Nutzer von Smartphones können die Dateien über einen QR-Code auf ihr mobiles Endgerät laden.
Ein kostenfreies Abonnement der Texte aus der VELKD und der VELKD-Informationen kann über die E-Mailadresse texte-vi@velkd.de bestellt werden.

Hannover, 7. Juli 2016

Gundolf Holfert
stellv. Pressesprecher