Die erste Sitzung der 10. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

15. Mai 2003

Auf der ersten Sitzung der 10. Synode der EKD, die vom 22. bis 25. Mai 2003 in Leipzig tagt, steht die Neuwahl des Präsidiums der 10. Synode auf dem Tagungsordnungsplan. Das siebenköpfige Präsidium steht an der Spitze der Synode, die mit dieser ersten Tagung ihre sechsjährige Amtszeit beginnt. Gewählt werden der oder die Präses der Synode, die Stellvertretenden Präsides und die weiteren Mitglieder des Präsidiums. Besondere Bedeutung hat die Wahl des oder der Präses der Synode, da der bisherige Präses, Jürgen Schmude, nach 18 Jahren nicht mehr kandidieren wird. Des Weiteren werden unter den Synodalen die Mitglieder der ständigen Ausschüsse gewählt. Der Ratsbericht und das Sachthema "Der Seele Raum geben - Kirchen als Orte der Besinnung und Ermutigung" orientieren sich an gesellschaftlich und politisch aktuellen Fragen.

Die Synode ist das höchste Entscheidungsorgan der EKD und besteht nach deren Grundordnung aus 120 Mitgliedern. Für die 10. Synode sind 100 Synodale durch die Synoden der 24 Landeskirchen gewählt worden, weitere 20 Mitglieder sind vom Rat der EKD unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeiten, die für das Leben der Gesamtkirche und die Arbeit der kirchlichen Werke Bedeutung haben, berufen worden. Für jeden Synodalen wurden zwei Stellvertreter bzw. Stellvertreterinnen gewählt.

Die Synode hat die Aufgabe, Angelegenheiten, die die EKD betreffen, zu beraten und über sie zu beschließen. Dazu gehören Kirchengesetze (so z.B. Haushalt, Arbeitsrechtsregelungen, Datenschutz etc.) sowie Vorlagen des Rates und der Kirchenkonferenz. Unter bestimmten Voraussetzungen werden auch Anträge und Eingaben beraten. Die Mitglieder der Synode sind bei ihren Beratungen und Entscheidungen nicht an Weisungen gebunden.

Die Synode kommt in der Regel einmal im Jahr an wechselnden Orten zu einer mehrtätigen Tagung zusammen. Eine Ausnahme bildet das Jahr, in dem die Synode auf ihrer konstituierenden Sitzung zusammen trifft. Die Tagungen der Synode sind grundsätzlich öffentlich. Fast immer behandelt die Synode ein sogenanntes "Schwerpunkt- oder Sachthema", das von einem vom Präsidium hierfür eingesetzten Ausschuss vorbereitet wurde. Aus den vergangenen Jahren sind zu nennen: "Die Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche", "Glauben heute", "Gentechnologie", "Kirche und Medien", "Europa", "Religionsunterricht", "Gottesdienst", "Diakonie“ und "Was ist der Mensch?".

Seit 1991 hat die Synode neun ständige Ausschüsse ("Schrift und Verkündigung", "Diakonie, Mission und Ökumene", "Recht", "Kirche, Gesellschaft und Staat", "Erziehung, Bildung und Jugend", Haushalt", "Europa" und "Umwelt"). Daneben wählt die Synode bei ihrer ersten Tagung die Mitglieder, die - zusammen mit den Vertretern der Kirchenkonferenz - den "Ratswahlausschuss" bilden. Die Ausschüsse leisten einen wesentlichen Teil der Sacharbeit der Synode. Jeder Ausschuss bereitet in seinem Bereich die Beratungen für die Tagung vor. Während der jährlichen Synodaltagungen im Herbst werden die Vorlagen, Anträge und Eingaben an die Synode nach ihrer Einbringung und einer ersten Aussprache im Plenum an die betreffenden Ausschüsse zur Beratung überwiesen. Aus der Arbeit der Ausschüsse entstehen Beschlussvorlagen zur Beratung und endgültigen Beschlussfassung durch die Synode. Hieraus können auch öffentliche Erklärungen entstehen, deren wichtigste Form die Kundgebung ist.


Die Mitglieder des Präsidiums der 9. Synode, dessen Amtszeit mit der konstituierenden Sitzung der 10. Synode endet:

  • Dr. Jürgen Schmude, Moers, Präses der Synode, Mitglied im Rat der EKD
  • Barbara Rinke, Nordhausen, Stellv. Präses der Synode
  • Superintendent Thomas Küttler, Plauen, Stellv. Präses der Synode
  • Dr. Alwin Fürle, Bernburg, Beisitzer im Präsidium der Synode
  • Inge Gurlit, Bremen, Beisitzerin im Präsidium der Synode
  • Elke König, Greifswald, Beisitzerin im Präsidium der Synode

(Ein weiterer Beisitzer-Platz ist derzeit vakant).

Hannover, im Mai 2003
Pressestelle der EKD