Den Tendenzen des Laizismus widersprechen

Ratsvorsitzender begrüßt Rede des Bundespräsidenten

Zur Eröffnung der Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am Donnerstag, 22. Januar, in Bad Neuenahr begrüßte der Vorsitzende des Rates, Bischof Wolfgang Huber, was der Bundespräsident zeitgleich in Wolfenbüttel zur Verständigung zwischen den Religionen vortrug. Johannes Rau hat sich bei seinem Vortrag anlässlich des 275. Geburtstag des Philosophen Gotthold Ephraim Lessing für eine Verständigung unter den Weltreligionen ausgesprochen, wie Lessing sie in seinem Drama „Nathan, der Weise“ beschrieben hat. Huber begrüßte es, dass der Bundespräsident die christliche Prägung der deutschen Kultur hervorgehoben und dies mit der Verpflichtung auf die Religionsfreiheit auch für die Angehörigen anderer Religionen verbunden habe. „Es ist richtig,“ so Wolfgang Huber, „wenn der Bundespräsident angesichts der Debatte noch einmal betont, dass Deutschland kein religionsfeindlicher und kein religionsfreier Staat sei.“ Der Staat müsse nach seinem Selbstverständnis die Religionsfreiheit aller schützen.

Wolfgang Huber begrüßte es ausdrücklich, dass der Bundespräsident Tendenzen widerspricht, in Deutschland den Laizismus nach französischem Muster nachzubilden. Dies entspreche nicht der gesellschaftlichen und religiösen Tradition Deutschlands.

Bad Neuenahr / Hannover, 22. Januar 2004
Pressestelle der EKD
Christof Vetter