Der Talar im Urlaubsgepäck

Urlauberseelsorge als Angebot der Kirche

Neben Badesachen und Wanderstiefeln packen etwa zweihundert Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ihren Talar mit in den Koffer, wenn sie im Ausland Urlaub machen. Sie haben eine besondere Form der Feriengestaltung geplant: Diese Pfarrerinnen und Pfarrer werden an mehr als hundert Orten als Urlaubsseelsorger für die Menschen, die in den Bergen oder am Strand Erholung suchen, ansprechbar sein. Mit diesem Angebot spricht die EKD gerade auch Menschen an, die zu Hause eher in größerer Distanz zur Kirche leben, weiß Oberkirchenrat Branko Nikolitsch, der im Kirchenamt der EKD für die Organisation der Urlauberseelsorge zuständig ist.

Im Urlaub würden in Familien vermehrt Konflikte ausbrechen, weiß das Kirchenamt aus den Erfahrungen früherer Urlaubsseelsorger. Wer in diesen Konflikten Rat und Begleitung brauche, finde unter den Seelsorgerinnen und Seelsorgern am Urlaubsort erfahrene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Sie laden zudem an den Urlaubsorten zu Gemeindetreffen ein, bieten gemeinsame Aktivitäten an und halten Gottesdienste. Die Kirche möchte vor Ort ansprechbar sein, wenn Menschen im Urlaub Zeit finden, nach dem Sinn des Lebens und den Antworten des Glaubens zu fragen.

Die meisten Urlauberseelsorgerinnen und -seelsorger sind im Nachbarland Österreich eingesetzt. Dort gibt es an insgesamt 57 Orten dieses Angebot. Zudem wird Urlauberseelsorge in Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, den Niederlanden, Polen, der Tschechischen Republik, an der Türkischen Riviera, in Ungarn und Zypern angeboten. Neben dem kurzzeitigen Sommereinsatz an vielen Orten gibt es in den Sommermonaten auch eine "Langzeit-Urlauberseelsorge": An der Algarve, auf Rhodos und am Gardasee sind Pfarrerinnen und Pfarrer der EKD für mehrere Monate mit diesem Dienst beauftragt. In Marbella und Benidorm, auf Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa sind hauptamtliche Tourismuspfarrstellen eingerichtet, die ganzjährig besetzt sind. Alle Angebote der Urlauberseelsorge werden in enger Abstimmung mit den Kirchen in den Gastländern gemacht. Auf das Angebot der EKD an den Urlaubsorten in Zusammenarbeit mit den dortigen Kirchen wird mit einem blauen Plakat hingewiesen. Auf dem Plakat ist ein dunkelblaues Kreuz vor einer Sonne abgebildet.

Hannover, 09. Juli 2003
Pressestelle der EKD

Hinweis: Im Internet-Angebot der EKD ist eine Liste mit den Angeboten für evangelische Urlaubergottesdienste im Ausland zu finden www.ekd.de/urlaub