Beitrag zur Gemeinschaftsbildung der christlichen Kirchen weltweit

Leitender Bischof der VELKD und LWB-Generalsekretär eröffnen Zentrum in Wittenberg

 

Die Errichtung des LWB-Zentrums in Wittenberg sieht der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), als „Beitrag zur Gemeinschaftsbildung und Versöhnung der christlichen Kirchen“. Bei der Einführung von Pastor Hans-Wilhelm Kasch, dem Direktor des Zentrums, das zugleich feierlich eröffnet wurde, sagte Friedrich im Abendmahlsgottesdienst in der Schlosskirche zu Wittenberg am 15. März, dieser habe die Aufgabe, „Brückenbauer in die Welt hinein zu sein, um vertrauensvolle und belastbare Kontakte zu Christinnen und Christen in aller Welt aufzubauen“. Es gehe hier um eine stark ökumenisch orientierte Arbeit, um die Zuarbeit für die lutherischen Kirchen weltweit und für alle anderen Christen, die an der Reformation interessiert seien. Zum weit gefassten Aufgabenspektrum zählten auch die Hilfestellung bei der Planung eines theologisch motivierten Aufenthaltes in Wittenberg und das Anbieten von Studienmöglichkeiten der Theologie Martin Luthers an ihrem Ursprungsort, insbesondere für Theologinnen und Theologen aus Ländern, in denen das Studium Luthers nicht so leicht möglich sei. Darüber hinaus wolle man Kirchen aus aller Welt einladen, sich am Projekt Luthergarten zu beteiligen, um die Gemeinschaft und Verbundenheit aller christlichen Kirchen zum Reformationsjubiläum 2017 symbolhaft abzubilden. Mit der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes, die im nächsten Jahr in Stuttgart stattfinde, sei ein weiterer Anlass geschaffen, die Stätten der Reformation in Deutschland und in besonderer Weise Wittenberg zu besuchen.

Die Bedeutung der Stadt stellte auch der Generalsekretär des LWB, Pfr. Dr. Ishmael Noko (Genf), heraus. In seiner Predigt wies er darauf hin, dass das Ansehen Wittenbergs in aller Welt nicht auf dem Ruhm bedeutender Personen wie etwa Martin Luther, Katharina von Bora oder Philipp Melanchthon gründe, sondern vielmehr in den Initiativen liege, die zur „Wiederentdeckung des Evangeliums und dem Streben nach Erneuerung der Kirche Jesu Christi“ führten. Dieser bleibenden Aufgabe fühle sich der Weltbund verpflichtet.

Der Leitende Bischof der VELKD, der zugleich auch Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) ist, unterstrich, dass die Arbeit des LWB-Zentrums in enger Vernetzung mit den Aktivitäten der Stadt, des Zentrums der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Amerika (ELCA) in Wittenberg, der Evangelischen Wittenbergstiftung, der Stiftung Luthergedenkstätten und der Evangelischen Akademie geschehe.

Hannover, 14. März 2009

Udo Hahn
Pressesprecher des DNK/LWB