EKD würdigt 60 Jahre Zentralrat der Juden

Schneider: "Ein unerlässlicher Bestandteil des öffentlichen Diskurses

Anlässlich des heutigen 60-jährigen Jubiläums der Gründung des Zentralrats der Juden in Deutschland am 19. Juli 1950, hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, die Bedeutung dieses Datums gewürdigt: „Wenige Jahre nach dem Ende der von Rassismus und Antisemitismus gekennzeichneten Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten haben mutige Männer und Frauen jüdisches Leben in Deutschland repräsentiert und dazu beigetragen, dass nach der tiefen Schuldgeschichte und den Grauens des Nationalsozialismus ein Neubeginn möglich wurde“, erklärte Schneider heute in Hannover.

Die Evangelische Kirche in Deutschland sei dankbar für die intensiven Kontakte und verlässlichen Gespräche, die zwischen dem Zentralrat der Juden und dem Rat der EKD durch all die Jahre geführt werden konnten, so der Ratsvorsitzende. „Beeindruckende Persönlichkeiten wie Heinz Galinski,  Ignaz Bubis, Paul Spiegel bis hin zur jetzigen Vorsitzenden des Zentralrats, Charlotte Knobloch, haben dafür gesorgt, dass die jüdisch-christliche Gemeinsamkeit in einer Mischung aus Mahnung und gemeinsamem Kampf gegen jedes Wiedererstarken von Rassismus und Antisemitismus in gegenseitigem Vertrauen wachsen konnte“, sagte Schneider weiter.

Die Stimme des Zentralrates sei auch in Zukunft ein unerlässlicher Bestandteil des öffentlichen Diskurses, so der Präses. „Der Zentralrat steht gemeinsam mit den Kirchen und mit allen Kräften guten Willens dafür ein, dass die Stigmatisierung von Minderheiten und rassistische Diskriminierung in unserer Gesellschaft frühzeitig erkannt und entschlossen bekämpft werden“, betonte Nikolaus Schneider.

Hannover, 19. Juli 2010

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick