EKD-Ratsvorsitzender weist Kritik des Zentralrats der Muslime zurück

Huber: Elyas Vorwürfe sind nicht hilfreich

In aller Entschiedenheit hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, die Kritik des Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, an seinen Äußerungen zum Geiseldrama in Beslan zurückgewiesen. Er habe an keiner Stelle die Muslime in Deutschland verurteilt oder sie der geheimen Solidarität mit den Terroristen verdächtigt, stellte Huber in einer Reaktion gegenüber dem Berliner Tagesspiegel (Mittwochsausgabe) klar. "Ich habe den Wunsch geäußert, dass auch die Muslime in Deutschland in aller Klarheit ihre Abscheu gegenüber dem Anschlag in Beslan zum Ausdruck bringen, so wie das zum Beispiel der russische islamische Geistliche Raschid Chalikow getan hat." Einen ähnlichen Wunsch habe neben verschiedenen anderen auch der Stellvertreter von Nadeem Elyas, Mohammed Amman Hobohm, in einem Interview im Deutschlandradio Anfang September geäußert. "Statt unberechtigte Vorwürfe zu erheben und einen Konflikt zwischen den Kirchen und den Moscheegemeinden zu konstruieren, wäre es hilfreicher, wenn der Zentralratsvorsitzende über diesen von verschiedenen Seiten geäußerten Wunsch nachdenken würde", so der Ratsvorsitzende.

Hannover, 7. September 2004

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi